Für alle Japan-Liebhaber waren es gute Nachrichten in diesem Frühjahr. Das Land der aufgehenden Sonne ist wieder geöffnet, die touristische Infrastruktur bereitgestellt, und Reisende aus aller Welt sind willkommen. Für Schweizerinnen und Schweizer gilt eine Visumsfreiheit für Aufenthalte bis drei Monate; vor Ort kann man es, einmalig, um neunzig Tage verlängern.

 

Direktverbindung ab Zürich

Die nationale Fluggesellschaft bietet als einzige Airline einen Direktflug von der Schweiz nach Japan an; LX 160 bedient zurzeit fünfmal die Woche Zürich mit Tokio-Narita. Der Abflug ist jeweils um 13 Uhr, die Ankunft am folgenden Tag um 8 Uhr 45. Die derzeit meistens eingesetzte Boeing B777-300ER hat 8 Sitz- und Schlafplätze in der ersten Klasse, dazu 62 in der Business-Class.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Kürzlich verkündete die Airline, dass sie ab 2025 ihre Langstreckenflotte mit fünf Flugzeugen des hochwirtschaftlichen und CO₂-effizienten Airbus A350-900 ersetzen will. Benedikt Escher, Head of Network Management der Swiss, berichtete zudem in einem Interview, dass man innerhalb der Wachstumsstrategie auch überlege, welche zusätzlichen Destinationen man anfliegen könnte: «Im Westen wären Washington und Toronto interessant und im Fernen Osten insbesondere Osaka.» Eine solche Verbindung würde dann perfekt zur nächsten Weltausstellung passen, die am 13. April 2025 in Osaka ihre Tore öffnet.

Die Schweiz in Osaka

Auch Präsenz Schweiz, eine Organisationseinheit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, freut sich auf die Öffnung Japans. Manuel Salchli beschäftigt sich seit langem mit den Auftritten an den World Expos. Nach Mailand und Dubai findet die nächste Expo unter dem Slogan «Designing Future Society for Our Lives» von April bis Oktober 2025 in Osaka auf der Insel Honshu statt. Rund 150 Länder dürften teilnehmen, und die Gastgeber erwarten 28 Millionen Besucherinnen und Besucher. Für den Pavillion bewilligten die eidgenössischen Räte einen Kredit von 19,4 Millionen Franken, zu dem Sponsoren rund einen Drittel beitragen. «La Suisse enchantée» nennt sich der vom Architekten Manuel Herz gezeichnete Stand; er soll klimaverträglich gebaut werden. Man plant, den Fussabdruck laufend zu messen und zu verbessern, etwa durch spezifische Bepflanzungen und umweltgerechte Baumaterialien. Wie schon in Dubai werden mehrere Schweizer Unternehmen mithelfen, darunter Bellprat Partner, das sich um Design und Szenografie kümmert, sowie die auf Ausstellungsbau spezialisierte Firma Nüssli aus Hüttwilen TG. Dann laufen auch Gespräche mit der Catering-Agentur Mosimann, die bereits in Dubai gekocht hat.

Ein Schweizer in Tokio

Für eine Reise nach Japan sollte man sich genügend Zeit nehmen, Vorbereitung ist alles und Musse für unterwegs zwingend. Wer in Tokio ankommt, soll erst einmal ruhen, die Metropole auf sich einwirken lassen und alle Sinne aktivieren. Die japanische Gastfreundschaft ist legendär; wer dennoch Hilfe benötigt, kann sich bei Matthias «Matt» Y. Sutter erkundigen. Der Direktor der Luxusherberge Shangri-La Tokyo lebt seit über zwanzig Jahren in Asien und seit vier Jahren in Tokio. «Mit meiner Frau und unseren zehnjährigen Zwillingen haben wir hier unser Zuhause aufgebaut, Land und Leute gefallen uns sehr gut. Und hier gelten ja in etwa die gleichen Werte wie in der Schweiz.»

Das Hotel Shangri-La liegt direkt bei der Tokyo Station, unweit der bekannten Einkaufsstrasse Ginza und nur 500 Meter vom Kaiserpalast entfernt. Wer die 5-Kilometer-Umrundung des «Imperial Palace» erleben will, darf die hoteleigenen BMW-Bikes unentgeltlich nutzen. Fahrrad und Golf zählen zu den Hobbys von «Matt», und wer mehr dazu oder zu anderen Aktivitäten in der japanischen Hauptstadt wissen will, soll ihn einfach ansprechen. Das Hotel bietet 200 grosszügige Zimmer, das Spa Chi, mehrere Restaurants und Bars sowie eine eigene Sammlung mit rund 2000 Kunstwerken von japanischen, chinesischen und westlichen Künstlern und Künstlerinnen.

Das traditionelle Japan

Neben den modernsten und westlich geprägten Luxushotels darf man die typischen lokalen Gasthäuser nicht verpassen. Die Ryokans sind meist traditionell eingerichtet, häufig spartanisch, manchmal mit einer einfachen Kalligrafie dekoriert. Die Unterkünfte sind mit viel Holz gebaut, die Böden mit Tatami-Matten ausgelegt und die Schiebetüren mit Reispapier bespannt. Die meist traditionell-japanischen Mahlzeiten werden im Zimmer eingenommen. Ein westliches Bett gibt es nicht, nach dem Abendessen bereitet das Personal einen Futon als Nachtlager aus. Typisch ist auch, dass meistens alle Gäste das Gemeinschaftsbad benutzen.

Noch vor 25 Jahren gab es über 70 000 Ryokans, meist Familienbetriebe; ihre Zahl nimmt leider stetig ab. Trotzdem gibt es noch unzählige Ryokans, auch im oberen Segment. Es ist unmöglich, ein einzelnes dieser Gasthäuser zu empfehlen. Das Ryokan Iwaso auf der Insel Miyajima soll deshalb nur als ein Beispiel für die japanische Gastfreundschaft gesehen werden. Miyajima in der Präfektur Hiroshima ist für den Itsukushima-Schrein und das schwimmende Torii-Tor weltberühmt.

Sieben Sterne

Ein Luxuserlebnis und hohe Gastronomiekunst kann man auch auf Japans Schienen geniessen. Der Schlafwagen-Ausflugszug «Seven Stars» will mit seinen Sternen jedoch nicht eine imaginäre Luxuskategorie beschreiben, sondern die sieben Werte, die man während einer Rundreise auf Kyushu, der südwestlichsten der japanischen Hauptinseln, zelebriert: Gastfreundschaft, Geschichte, Kultur, regionale Küche, Natur, heisse Quellen und spirituelle Kraftpunkte.

Die elegante Atmosphäre erinnert an den Orient-Express, aber der Seven Stars wurde von traditionellen Meisterhandwerkern im Retro-Look und grösstenteils aus Holz neu gebaut. Hauptangebot ist eine gemächliche viertägige Rundreise ab Fukuoka, an Vulkanen und kleinen Dörfern vorbei, den ländlichen Küsten Kyushus entlang. Der Zug bietet gerade mal zehn Suiten an; die zwei teuersten sind mit grossen Panoramafenstern ausgestattet. Zum Diner trifft man sich im «Blue Moon» – da zaubert jeden Abend ein anderer japanischer Sternekoch. Ein Problem gibts beim «Seven Stars»: Es ist aussergewöhnlich schwierig, überhaupt einen Platz zu ergattern, und an den Schlüsseldaten entscheidet sogar das Los, welche Anfragen eine Reisebestätigung erhalten. Man verspricht aber, dass jeweils einzelne Plätze für ausländische Besucherinnen und Besucher freigehalten werden. Bis ins Frühjahr 2024 ist der Luxuszug jedoch sowieso bereits ausgebucht.

Ryokan auf hoher See

Japan offeriert auch ein äusserst luxuriöses Reisevergnügen auf dem Wasser, und zwar auf der «Guntu», einem schwimmenden Hotel auf dem Binnenmeer Seto. Das Ryokan-Schiff «Guntu» legt in der Hafenstadt Onomichi an; die liegt an der Shinkansen-Strecke zwischen Okayama und Hiroshima. Die dreistöckige «Guntu» ist 81 Meter lang und 14 Meter breit und bietet 19 elegante und grosszügige Kabinen. Zudem stehen Badebereich, Massage und ein Fitnesszentrum zur Verfügung und natürlich ein elegant eingerichtetes Restaurant mit Bar. Auch auf der «Guntu» reist man also im exklusiven Kreis, bedient und bekocht von rund vierzig Mitarbeitenden. Und auch die Preise sind exklusiv: Ausfahrten im kommenden Frühjahr kosten in der günstigsten Terrace-Suite für eine dreitägige Rundreise rund 7500 Franken für zwei Personen – Frühstück, Abendessen und ein Lunch inklusive. Die «Guntu»-Suite, die grösste, kostet für zwei Gäste fast doppelt so viel. Dafür gibts dort dann auch 90 Quadratmeter, ein eigenes Open-Air-Zypressenbad, eine Terrasse sowie Weinkeller und Minibar.