Herr Marrenbach, was ist das Besondere an Ihrer Hotelgruppe?
Die Althoff Collection vereint handverlesene Grandhotels der Luxusklasse; sie alle bieten exzellente Gastfreundschaft und erstklassige Kulinarik.
Wo finden wir Ihre Häuser?
In Deutschland sind es das Grandhotel Schloss Bensberg in Bergisch-Gladbach, das Seehotel Überfahrt am Tegernsee sowie der «Fürstenhof» in Celle. Zudem eröffnen wir Ende Jahr das «Florentin» in Frankfurt, und für 2026 ist die Wiedereröffnung des legendären Dom Hotels in Köln geplant.
Und im Ausland?
Da führen wir die «Althoff Villa Belrose» in Saint-Tropez und das St. James’s Hotel in London.
Frank Marrenbach
Zur Person
Der Experte für Luxushotels Zur Person Frank Marrenbach führte 15 Jahre lang die Geschicke der Oetker Luxushotelgruppe und ist seit 2020 Geschäftsführer und Miteigner der Althoff Hotels. Marrenbach ist verheiratet und hat zwei Söhne. Das Unternehmen Die Hotelgruppe Althoff führt unter der Marke Collection mehrere individuelle Luxushotels. Zum Portfolio gehören mit Urban Loft und Ameron weitere Brands. Unter Ameron werden auch drei Schweizer Hotels betrieben, das «Bellerive au Lac» in Zürich, das «Flora» in Luzern sowie das Davos Swiss Mountain Resort.
Was zeichnet Ihre Collection aus?
Als inhabergeführtes Familienunternehmen suchen wir nach Orten mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. Sie müssen entweder durch die Geschichte, den Standort oder den Ausblick etwas Magisches besitzen. So wie beispielsweise unser Hotel in Köln mit seinem unverstellten Blick auf das Weltkulturerbe Kölner Dom.
Und Sie füllen dann diese Luxushotels mit Leben?
Genau, einerseits mit hoch qualifizierten und herzlichen Mitarbeitenden, anderseits zum Beispiel mit exquisiter Innendekoration und individuell zusammengetragenen Kunstsammlungen. Allein für das Dom Hotel wurden 1300 Bilder und Grafiken, vornehmlich zeitgenössischer Herkunft, ausgewählt.
Globale Luxusbrands aus dem Mode- und Schmuckbereich eröffnen ihre eigenen Hotels, so etwa das «Armani» in Mailand oder das «Gucci» in Beverly Hills. Was sagt Ihnen diese Entwicklung?
Wir leben in einer «Experience Economy», und deshalb überrascht dieser Trend nicht. Der reine Produktverkauf reicht den Luxusmarken nicht mehr; sie wollen ihre Marken maximal ausschöpfen. Ob sie dabei tiefe Gasterlebnisse übertragen können, wird sich zeigen.
Wie können kleinere und private Hotels mithalten?
Sie können sich nicht mit den Marketingbudgets der Grossen messen, aber sie können sich im Service unterscheiden. Individuell geführte Hotels sind in der Regel persönlicher und nahbarer.
Dass heisst, so differenzieren sich auch die Althoff-Hotels?
Genau: über den persönlichen Einsatz der teils sehr langjährigen Mitarbeitenden. Aufmerksamkeit und Empathie sind in der heutigen Zeit etwas ganz Besonderes. Neuste Umfragen zeigen, dass vermögende Konsumenten stärker auf persönliche Erlebnisse und Dienstleistungen zugreifen und weniger auf materielle Statussymbole schauen. Diese Entwicklung beobachten wir seit Längerem. Und trotzdem, unsere Gäste haben durchaus auch Freude an der hohen Qualität der Ausstattung und am hochwertigen Interior-Design.
Wer sind denn Ihre typischen Kunden, gibt es viele langjährige Stammkunden?
Unsere Gäste benötigen nicht einfach ein Hotel. Sie suchen einen Ort, an dem sie Vertrautheit spüren, die Atmosphäre schätzen und die persönliche Note des Personals gerne zurückspielen. Unsere treusten Kunden verfügen über eine direkte Telefonnummer, über die sie mich persönlich jederzeit erreichen können. Zudem führen wir den Althoff Circle, einen exklusiven Kreis für unsere loyalsten Gäste. Die Mitgliedschaft erfolgt auf unsere Einladung hin.
Ist die Schweiz ein relevanter Quellmarkt für Sie?
Absolut. Vor allem am Tegernsee und in Bensberg verzeichnen wir eine solide Nachfrage. Da zählt die Schweiz zu den fünf wichtigsten Herkunftsländern. In der Schweiz selbst führen wir auch Betriebe; allerdings unter einer anderen Marke, den Ameron Hotels. Gründer Thomas Althoff und ich sind beide grosse Fans der Schweiz – wir fühlen uns dort auch als Unternehmer sehr willkommen. Die Ameron Collection sind Vier-Sterne-Superiorhotels, die wir in Davos, Luzern und in Zürich betreiben.
Darf man auch in den Ameron Hotels auf eine gute Bedienung zählen, oder gibt es dort Abstriche?
Spitzenservice ist eine Kombination aus sehr gutem und trainiertem Know-how und einem hohen Mass an Empathie. Für unsere Gäste stehen das persönliche Erlebnis und die Wertschätzung im Vordergrund. Damit entsteht in all unseren Betrieben eine Art von Vertrautheit und Verbundenheit, die nicht mit klassischen Community-Plattformen erreicht werden kann.
Was wäre der nächste Schritt für unsere Leserinnen und Leser?
Wer uns beispielsweise in Zürich kennenlernen will, kann dies gerne über die Gastronomie tun. In unserem «Studio Bellerive» im «Althoff Bellerive au Lac» am Utoquai trifft eine klassisch-französische Brasserieküche auf die Aromen amerikanischer Grillgerichte.