Generation Y: Das sind die Millennials.

Vom Discman zur DVD über den Gameboy bis hin zu Internetforen und Online-Games: Millennials sind die ersten Digital Natives. Diese Generation ist in der digitalen Welt aufgewachsen und sozialisiert worden. Doch wer sind die Millennials genau? Zeitlich ist es die Generation zwischen der Generation X und der Generation Z. Darum werden die Millennials auch gerne als Generation Y bezeichnet. Je nach Definition zählen Personen, die zwischen 1980 und 81 geboren wurden, zu den ersten Millennials und die Jahrgänge 1995 bis 2000 zu den letzten. Dabei sind die Grenzen zwischen der Generation Y und Z nicht eindeutig definiert. So ist auch die Selbstbezeichnung der Zennials entstanden, wie sich manche Personen, die zwischen 1995 und 2001 geboren wurden, bezeichnen. Denn sie teilen Merkmale mit beiden Generationen. Mit Computer, Handys und Spielkonsolen durch die Kindheit Millennials lassen sich also nicht eindeutig über ihr Geburtsjahr definieren, vielmehr bestimmt die Sozialisierung diese Generation. Ein wichtiger Teil dabei spielen neue Technologien. So hielten ab den 1980er Jahren Computer flächendeckend Einzug in Privathaushalte und rund zehn Jahre später folgte das Handy. Für Millennials gehörten diese Geräte seit Kindertagen zum Alltag. Auch besass fast jedes Kind dieser Generation ab einem gewissen Punkt einen Gameboy. Allgemein haben digitale Spiele das Aufwachsen der Generation Y geprägt. Ist doch Mitte der 90er Jahre die erste Playstation erschienen und kurze Zeit später die Spielkonsole Nintendo 64. Auf dieser massen sich Millennials gerne beim Mario-Kart-Rennen aneinander. Millennials lieben Gaming und TV-Serien Etwa 62 Prozent aller Millennials haben daher vor ihrem 18. Geburtstag Games gespielt, wie der US-Konzern Activision Blizzard Media in einer Studie zeigt. Dabei gehört Gaming neben TV-Serien noch heute zur beliebtesten Unterhaltung der Generation Y. Es erstaunt wenig, dass Ende der 90er Jahre elektronische Spielsachen wie das Tamagotchi die Kinder- und Jugendzimmer eroberten, ein virtuelles Küken, um das sich die Besitzerinnen und Besitzer kümmern mussten, dem sie zu essen gaben und mit dem sie spielten. Ein weiteres Kult-Spielzeug, das zeitgleich einzog, war Furby: ein elektronisches Plüschtier mit grossen Kulleraugen und spitzen Katzenohren. Ausgestattet mit diversen Sensoren reagierte Furby auf Berührungen sowie Laute. Es tanzte, sang und sprach mit den Millennials. Millennials sind die Facebook-Generation Aber nicht nur neue Technologien haben das Aufwachsen der Millennials geprägt – sondern auch soziale Netzwerke. Etwa entstand Ende der Neunziger der MSN Messenger und mit ihm viele weitere Internetforen. Mit diesen Chats verbrachten Millennials viele Stunden im jungen Alter und lernten Leute aus aller Welt kennen. Als Facebook 2004 lanciert wurde, beanspruchte die Generation Y die Plattform lange für sich. Noch heute zählt Facebook zu den beliebtesten sozialen Netzwerken unter den Millennials. So besitzen 88 Prozent von ihnen ein Facebook-Konto, wie eine Analyse des Marktforschungsunternehmens GWI zeigt. Auf Platz zwei landet Youtube mit 87 Prozent, gefolgt von Instagram mit 76 Prozent. Dabei besitzen Millennials im Schnitt 9,2 Konten auf sozialen Medien und sind damit die Generation mit den meisten Social-Media-Konten. Snowboard: Der grosse Generation-Y-Trend Doch nicht nur die Technologie und das Internet prägen die Generation. Auch Trends wie die Snowboard-Bewegung gehörten zum Aufwachsen der Generation Y: Um die Jahrtausendwende waren Ski plötzlich out und die Verkaufszahlen für Snowboards explodierten. So wurden in der Saison 1999/2000 in der Schweiz rund 110’000 Stück verkauft. Dabei beeinflusste die Snowboardszene auch die Mode der heranwachsenden Millennials: Schweizer Snowboarder gründeten mit Zimtstern eine eigene Bekleidungsmarke, die bis 2010 hierzulande im Trend lag. Millennials lieben Pokémon und Harry Potter Die bekanntesten Markennamen der Generation Y stammen aber trotzdem aus der Unterhaltungsbranche: Pokémon und Harry Potter. Die bunten Fantasiewesen aus Japan sorgen bis heute für anhaltende Begeisterung bei den Millennials, wie das Handy-Game «Pokémon Go» zeigt: Es ist 2016 erschienen und wurde bis Ende 2018 über eine Milliarde Mal heruntergeladen. Das Spiel interessierte nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene der Generation Y. Auch die bestehende Faszination für die Harry-Potter-Saga zeichnet die Millennials aus und sorgt regelmässig für Spott im Netz. So lautet ein Running Gag auf Tiktok: «Millennials sitzen in einer 1-Zimmer-Wohnung, wissen aber genau, welchem Hogwarts-Haus sie angehören.» Es ist die am besten ausgebildete Generation Ein bisschen Wahrheit steckt tatsächlich hinter diesem Spruch – denn ein Eigenheim bleibt bei vielen Millennials ein Wunschtraum aufgrund der hohen Preise. Dabei wünschen sich laut einer Credit-Suisse-Studie über 75 Prozent der Generation Y ihre eigenen vier Wände. Dafür sind die Millennials die am besten ausgebildete Generation: Weltweit hat jede vierte Person dieser Altersgruppe eine Tertiärausbildung abgeschlossen. In der Schweiz verfügt sogar die Hälfte der über 35-jährigen Millennials über einen höheren Abschluss. Genau weil die Generation Y so gut ausgebildet ist, zieht sie aber später aus dem Elternhaus aus, mit durchschnittlich 25 Jahren. Dadurch steigt diese Generation auch später ins Berufsleben ein und gründet später eine Familie. Die Generation, die länger jung bleibt Viele Millennials haben dadurch ihre Jugend verlängert und sehen sich meist erst ab ihrem dreissigsten Geburtstag als Erwachsene an, wie es die britische Generationenforscherin Eliza Filby beschreibt: «Millennials bleiben länger jung als frühere Generationen.» Zudem bestehe eine Abhängigkeit zwischen Millennials und ihren Baby-Boomer-Eltern. Oftmals benötigen Millennials sehr lange finanzielle Unterstützung oder zählen auf ihre Eltern bei der Kinderbetreuung. Dabei handelt es sich laut Filby um ein globales Phänomen. So werden Millennials in China als «Gigantische Babys» bezeichnet. In Singapur sind sie als «Känguru-Generation» bekannt – für immer im elterlichen Beutel. In den USA und Nordeuropa werden die Millennials gerne als «Bumerang-Generation» bezeichnet: Junge Erwachsene, die nach dem Studium oder nach einer Trennung wieder bei den Eltern einziehen. Unterschätzt werden darf die Generation Y jedenfalls nicht: Sie macht mit 1,8 Milliarden Menschen die grösste Gruppe von Erwachsenen weltweit aus und ist eine der kaufkräftigsten Bevölkerungsgruppen. In der Schweiz gehören 1,5 Millionen Menschen der Generation Y an. Das entspricht 21 Prozent der Bevölkerung.

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