Die kürzlich fertiggestellte Wohnüberbauung im zürcherischen Dällikon ist von Blumenwiesen umgeben. Einheimische Sträucher und Bäume spenden Schatten, die gesamte Umgebung weist versickerungsfähige Böden auf. Nebst einem naturnahen Spielplatz gibt es Stein- und Asthaufen, die Lebensräume für Insekten und Kleintiere, aber auch für Moose, Flechten und Pilze bieten. Wie Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Leiterin Medienstelle des Migros-Genossenschafts-Bunds, erklärt, hat die nachhaltige Gestaltung der Aussenbereiche bei der Migros-Pensionskasse (MPK) einen hohen Stellenwert und ist in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert. Mit der naturnahen Umgebungsgestaltung soll ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Biodiversität geleistet werden.

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Es geht auch um Attraktivität

Eine begrünte und funktionale Siedlungsumgebung trägt zur Attraktivität einer Liegenschaft bei. So heisst es bei Swiss Life: «Die nachhaltige Gestaltung des Aussenbereichs ist für uns als Eigentümerin aus ökologischer und sozialer Sicht wichtig.» Man setzt auf die drei Säulen ökologische Nachhaltigkeit, soziale Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Neben der Begrünung von Flächen mit einheimischen Pflanzen, der Förderung der Artenvielfalt, der Entsiegelung von Böden und dem Regenwassermanagement wird auch ein Augenmerk auf die Aufenthaltsqualität in der Wohnumgebung gelegt: Sitzgelegenheiten, Spielplätze, Gemeinschaftsgärten und Grillstellen sollen für sozialen Austausch sorgen; mit barrierefreien Wegen und Plätzen wird auf unterschiedliche Mobilität und Altersstufen Rücksicht genommen; und bei der Beleuchtung legt man Wert auf Sicherheit und Energieeffizienz. Dank robusten Pflanzen und langlebigen ökologischen Materialien sowie der Mehrfachnutzung von Flächen (etwa als Spiel- und Aufenthaltsbereiche) können Kosten gespart werden.

Beim Swiss Life-Projekt Fadmatt in Urdorf ZH wird auf ein ausgewogenes Verhältnis von privaten und öffentlichen Zonen geachtet: Bei einer Gesamtfläche von 35'000 Quadratmetern sind 23'800 Quadratmeter für den Freiraum reserviert (davon sind 5700 Quadratmeter unterbaut). Eine unterirdisch platzierte Einstellhalle lässt Raum für mehr Grünflächen; es werden keine invasiven und gebietsfremden Pflanzenarten verwendet; die gepflanzten Bäume haben eine heterogene Altersstruktur; und die Höfe werden mit schattenspendenden Gewächsen ausgestattet. Auch die Entwässerung und Entsieglung spielen bei der Umgebungsgestaltung eine Rolle: Beim Projekt Fadmatt soll das gesamte Regenwasser auf der Parzelle versickern und nicht in die Kanalisation abgeleitet werden. «Dieses Beispiel zeigt, wie durch gezielte Massnahmen in den Bereichen Städtebau, Versiegelung, Entwässerung, Zonierung und Bepflanzung ein nachhaltiger Aussenbereich geschaffen werden kann, der sowohl ökologischen als auch sozialen Anforderungen gerecht wird. Die Mieterinnen und Mieter werden dabei eng in den Planungsprozess einbezogen», erklärt ein Sprecher.

Auch Zurich Schweiz setzt auf Dach- und Fassadenbegrünungen über versickerungsfähige Beläge, heimische Bepflanzung, barrierefreie Wege sowie gemeinschaftsfördernde Flächen. «Ansprechende Begegnungszonen und Spielplätze stärken das soziale Miteinander. Die Aussenraumgestaltung ist ein sichtbares Zeichen für die Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft», so eine Sprecherin. Wann immer möglich, arbeite man mit bestehendem Baumbestand oder mit bodengebundener Fassadenbegrünung, die für ein angenehmes Mikroklima sorge und die Biodiversität erhöhe. Und für das Assetmanagement der Zürcher Kantonalbank, dass die Swisscanto Anlageprodukte verwaltet, ist die Aussenraumgestaltung ebenfalls von grosser Bedeutung – ganz besonders bei Projektentwicklungen. So umfasst beispielsweise die Wohnüberbauung Am Dych in Münchenstein BL eine öffentliche Durchwegung und einen direkten Zugang zu einem Teich. Die Gestaltung folgt bewusst ökologischen Überlegungen, die der Biodiversität entgegenkommen. Wie es vonseiten der ZKB heisst, hat das Bewusstsein für eine biodiverse Aussenraumgestaltung in der Branche zugenommen: «Treiber sind einerseits das Anlegerinteresse, anderseits die strategische Ausrichtung, die wir im Rahmen unseres Leistungsauftrags verfolgen. Grün- und Schattenflächen sind bereits wichtige Bestandteile für die Lebensqualität der Mieterinnen und Mieter. Wir gehen davon aus, dass deren Bedürfnisse für solche Angebote zukünftig weiter zunehmen werden.