Die Neuzulassungen von Personenwagen reduzierten sich im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 ging es weiter bergab: Zwischen Januar und Juli wurden 4,9 Prozent weniger neue PKW zugelassen als noch im Jahr 2024. Vor allem die Elektroautos, einst die Hoffnungsträger, verloren 2024 an Attraktivität. Hier zeigt sich nun Besserung, elektrifizierte und hybride Modelle sind wieder gefragt. Doch das Ziel des 50-Prozent-Marktanteils von Steckerfahrzeugen der «Roadmap Elektromobilität» rückt in weite Ferne. Es hätte Ende 2025 erreicht werden sollen.
Auch der Nutzfahrzeugmarkt wies in den letzten Monaten Bremsspuren auf. Europaweit sind die Neuzulassungen von Transportern, Lastwagen und Bussen rückläufig – die Schweiz bildet keine Ausnahme. Dennoch zeigt sich auch eine Dynamik mit neuen Perspektiven: Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle gewinnen an Boden, besonders bei Lieferwagen und schweren LKW. Noch sind die Stückzahlen gering, aber das Wachstum ist sichtbar.
Bühne für die Zukunft
Vor diesem Hintergrund wird die 13. Ausgabe der Transport.ch zur zentralen Plattform für Antworten auf die grossen Fragen der Mobilbranche. Unter dem Motto «Was treibt uns morgen an?» widmet sich das messebegleitende Mobility-Forum 2025 am 5. November den technologischen und wirtschaftlichen Weichenstellungen der Zukunft. Themen wie alternative Antriebe, Ladeinfrastruktur, Wasserstofftechnologie und digitale Logistiklösungen prägen die Diskussionen. So wird unter anderem ein Experte von Siemens Schweiz mit «High Power, High Impact» ein Konzept für smarte Ladeinfrastruktur vorführen, während ein Vertreter von Avia Volt Suisse Batteriespeicher als «Gamechanger» für netzdienliche Ladeparks vorstellt. Und Urs Gerber, Geschäftsführer der Volvo Group (Schweiz) zeigt auf, wie das globale Ziel «Zero Emissions, Zero Accidents» in der Praxis erreichbar wird.
Auf fast 40'000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in zehn Hallen sowie im Freigelände präsentieren auf der Transport.ch rund 240 Aussteller und mehr als 800 Marken ihre Produkte und Dienstleistungen – von schweren Nutzfahrzeugen bis hin zur feinmechanischen Werkstattausrüstung. Jean-Daniel Goetschi, CEO der Veranstalterin Expotrans SA, räumt gerade dem Automobilwerkstattbedarf auch für Personenwagen einen grossen Stellenwert ein: «Viele unserer Aussteller und Besucher haben hier ein enormes Interesse – und genau diesem wollen wir gerecht werden. Seit den letzten Ausgaben der Messe integrieren wir diesen Bereich ganz bewusst, um eine Lücke zu füllen, die durch den Wegfall des Genfer Autosalons und seiner bekannten Halle 7 entstanden ist.»
Neben den grossen Importeuren von Lastwagen und Transportern prägen auch Unternehmen aus den Bereichen Werkstattbedarf, Zubehör und Aufbauten das Bild. Mit Marken wie Kia Schweiz, die ihren vollelektrischen Transporter PV5 Cargo mit bis zu 400 Kilometern Reichweite zeigt, und dem Unternehmen Liebherr, das mit dem MK 120-5.1E den ersten vollelektrischen Mobilbaukran der Schweiz präsentiert, wird die Innovationskraft dieser Branche greifbar.
Treffpunkt für Köpfe und Karrieren
Die Messe ist längst mehr als ein Produkteschaufenster. Fachkräfte und Unternehmer, Mechatroniker, Logistiker, Hersteller, Garagisten, Carrossiers und Transporteure finden hier ein Netzwerk, das so in der Schweiz an keinem anderen Ort zusammenkommt. Im Jahr 2023 zählte die Transport.ch über 43 000 Fachbesucher. Für Dominique Kolly, VR-Präsident der Expotrans AG, geht es aber nicht nur um Zahlen: «Ein neuer Besucherrekord ist für uns weniger wichtig als der Wunsch, das richtige Publikum nach Bern auf die Messe zu bringen.» Denn auch wenn innovative Technik und Antriebe im Mittelpunkt stehen, wird es auch um den Fachkräftemangel in der Branche gehen. Mit Unterstützung von AGVS, Astag, Carrosserie Suisse und dem Schweizer Militär werden an der Messe Plattformen für Berufsbildung und Weiterbildung geschaffen. Junge Talente erhalten Einblicke in Lehrberufe, und erfahrene Profis können sich über weiterbildende Qualifikationen vom Karrosseriehandwerk bis zur Flottenleitung informieren.
Die Messe ist jedoch keine reine Fachveranstaltungen. Das zeigt sich im Gesamtprogramm. Informeller Austausch ist gewünscht, kulinarische Highlights sind wie immer garantiert. In herausfordernden Zeiten braucht es Zusammenhalt und neue Ansätze – die Messe bietet dafür den perfekten Rahmen.
