Die Schweiz zeichnet sich durch ihre politische und wirtschaftliche Stabilität aus, was sie zu einem bevorzugten Standort für Immobilieninvestitionen macht. Dennoch waren die Jahre 2022 und 2023 herausfordernd. Im Jahr 2024 konnten sich jedoch börsenkotierte Immobilienfonds und -aktien wieder erholen. Bei den Immobilienfonds zählte das Jahr 2024 sogar zu den renditestärksten der letzten zwei Jahrzehnte. Schaut man auf das Gesamtvolumen erfolgreicher Kapitalaufnahmen von Immobilienprodukten, betrug dieses im letzten Jahr über 4 Milliarden Franken. Und die Performance der an der Schweizer Börse kotierten Immobilienfonds betrug 17,6 Prozent.
Die wiedergewonnene Attraktivität der Anlageklasse basiert unter anderem auf der anhaltend hohen Nachfrage von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Grossstädten wie Zürich, Genf und Basel. Dies führt zu steigenden Immobilienpreisen, insbesondere in zentralen Lagen. Doch auch ausserhalb der Ballungsgebiete gewinnen Anlageimmobilien zunehmend an Attraktivität, da sie oft höhere Renditen bieten und die Preisdynamik insgesamt moderater ist. Gleiches gilt für Nischenimmobilien, die wie zum Beispiel Data Center zukünftig an Bedeutung gewinnen können.
Direkt oder indirekt investieren
Die aktuell erschienene Studie «Real Estate Investment und Asset Management 2025» der Hochschule Luzern bestätigt den beschriebenen Trend. Sie unterscheidet bei der Analyse der Zahlen dabei in direkte und indirekte Immobilienanlagen. Zudem konzentriert man sich auf den Standort Schweiz («home-biased»). Grundsätzlich lässt sich sagen: Direkte Investitionen, wie der Erwerb von Immobilien, bieten stabile Erträge und grössere Kontrolle über die Investition. Indirekte Anlagen, etwa durch Immobilienfonds, ermöglichen jedoch eine breite Diversifikation und sind für kleinere Investoren zugänglich. Final bescheinigt die Studie dem Schweizer Immobilienmarkt die angesprochene Stabilität, auch basierend auf dem niedrigen Zinsniveau, das Investitionen unterstützt. Ausserdem sehen die Experten den Trend, dass nachhaltige Bauprojekte und urbane Entwicklungen an Bedeutung gewinnen.
Anlageentscheidungen sollten dennoch natürlich weiterhin sorgfältig abgewogen werden. Anlagestrategien im Immobiliensektor sind und bleiben herausfordernd, nicht zuletzt wegen der sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen und Gesetzesanpassungen. Im Mittelpunkt stehen laut der Studie in diesem Jahr sinkende Renditen und Marktchancen, fehlende Investitionsalternativen sowie politische und geopolitische Veränderungen, die die bislang verlässlichen Immobilienmärkte destabilisieren können. Ebenso ist auch in diesem Segment Technik Fluch wie Segen. Prozesse können automatisiert und vereinfacht werden, auf der anderen Seite aber gilt es auch, die vielen verschiedenen neuen Möglichkeiten in bestehende Systeme zu integrieren und Mitarbeitende entsprechend zu schulen.
Das Fazit der Studie: Die Strukturierung und das Management von Immobilieninvestitionen werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Vor allem, weil die Komplexität wächst. Die Auswahl, Führung und Steuerung eines internen oder externen Asset Managers sind relevant. Umfassende Marktanalysen und eine sorgfältige Wahl der Investitionsobjekte sind und bleiben unerlässlich – hier braucht es Erfahrungen und Expertise. Die Rolle des Asset Managements dient als Basis, um Investitionen strategisch zu strukturieren und zu optimieren. Moderne Technologien und KI-basierte Systeme können dabei helfen, Prozesse zu verbessern und fundierte Entscheidungen zu treffen.