Mit Südtirol verbinden viele Attribute wie Wanderziel, Wellnessferien oder Weinlabor. Doch wer in der dreisprachigen italienischen Provinz ein bisschen genauer hinschaut, stellt fest, dass sich die Region im Nordosten des Landes zu einem schlagkräftigen Wirtschaftsmotor gemausert hat. Das belegen auch Zahlen: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 59 807 Euro pro Kopf (Zahlen des Instituts für Wirtschaftsforschung, 2023) ist das Höchste in ganz Italien. Doch was macht diese Gegend, die etwa so gross ist wie der Kanton Graubünden, so kompetitiv?

Ein Teil der Wahrheit liegt in der Vergangenheit begründet: Das Südtirol fungiert bereits seit der Antike als strategischer Knotenpunkt zwischen Nord-, Mittel- und Südeuropa, als Tor zwischen dem deutschen und italienischen Raum. Eine bikulturelle Prägung, die es für viele Unternehmen mit sich brachte, sich auch stets an beiden Wirtschaftsregionen zu orientieren.

Eine Umfrage des Wirtschaftsdienstleisters IDM Südtirol verdeutlicht dies: Demnach sind rund zwei Drittel der befragten Betriebe nebst dem wichtigen Heimatmarkt Italien bereits in mehreren europäischen Märkten aktiv, insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz – dazu rücken Märkte wie Nordamerika und Asien vermehrt in den Fokus.

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Der NOI Techpark will das Südtirol als relevanten regionalen Forschungsstandort in Europa etablieren.

Quelle: IDM Südtirol-Alto Adige/Tobias Kaser
Zukunftsbereiche gezielt fördern

Für Georg Lun, Direktor des Instituts für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen (Wifo), spielen bei der wirtschaftlichen Stärke Südtirols neben den erwähnten Faktoren noch weitere hinein. «Die kleinstrukturierte Unternehmenslandschaft bringt es mit sich, dass viele familiär geführte Unternehmen das Rückgrat der Wirtschaft bilden», sagt er. «Betriebe, die oft resilienter sind.»

Eine Stabilität, zu der sich ein grosser Innovationsgeist gesellt: «Common Sense im Südtirol ist, die Wettbewerbsfähigkeit künftig konsequent über die Innovation zu stärken – weshalb wir dies auch ganz gezielt fördern», sagt Lun. Beispiel hierfür ist der NOI Techpark, der das Südtirol als relevanten regionalen Forschungsstandort in Europa etablieren möchte.

Das geschieht zum Beispiel in zukunftsgerichteten Bereichen wie erneuerbaren Energien, Green Tech, alpiner Mobilität oder in der Health- und Nahrungsmitteltechnologie. «Für diese Unternehmen oder Start-ups geht es dann darum, ihre Alleinstellungsmerkmale zu eruieren und damit gezielt Nischen zu besetzen, in denen sie am Weltmarkt erfolgreich sein können», sagt Experte Lun. Als Vorreiter rufen sie wiederum Nachahmer auf den Plan. «Die Mitbewerber in diesen Nischen sehen, welche Innovationen erfolgreich sind, und fühlen sich angestachelt, es den Wegbereitern gleichzutun. Es herrscht ein gesunder Ehrgeiz, nach dem Motto: Was einer kann, können wir auch.»

Das Resultat sind zahlreiche Best-Practice-Modelle, die stellvertretend für die grosse Innovationskraft Südtirols stehen. Sechs Beispiele aus den Bereichen Tech, Green Tech und Alpine Tech stellen wir nachfolgend vor.

Erlacher: Luxuriöses Interior Design aus Holz

Im Holzsektor hat sich das über 100-jährige Schreiner- und Innenausbauunternehmen Erlacher neu erfunden, indem es handwerkliche Qualität mit innovativem, luxuriösem Interior Design verbindet und nun erfolgreich Projekte mit internationaler Ausstrahlung in Hotels, Restaurants und Villen realisiert. Damit setzt Erlacher in Zusammenarbeit mit renommierten Architekturbüros Massstäbe im Bereich Interior Design. Unter den Kunden befinden sich auch zahlreiche in der Schweiz, so etwa in Samedan, Zermatt und Zürich. Die Nachhaltigkeit ist für Erlacher ein zentraler Treiber. Das zeigt sich auch hinsichtlich umweltfreundlicher Nutzung des Rohstoffs Holz.

Erlacher

Erlacher verbindet Holz, handwerkliche Qualität mit innovativem, luxuriösem Interior Design.

Quelle: Davide Lovatti
Rothoblaas: optimierte Lösungen für den Holzbau

Rothoblaas wiederum hat sich auf hochpräzise Lösungen spezialisiert, die auf die Techniken und realen Anforderungen des Holzbaus ausgerichtet sind. Das Ziel: Leistung, Sicherheit und Montagezeiten zu optimieren. Um dies zu erreichen, hat sich das Unternehmen unter anderem Werte wie den Fokus auf Nachhaltigkeit und die Wechselwirkung zwischen technischem Know-how und lokalem Gespür auf die Fahne geschrieben. Ein Geschäftsmodell mit Erfolg: Die 1991 gegründete Firma ist in über 70 Märkten aktiv.

IDM Südtirol: 5 Brücken in die Zukunft

IDM ist Impulsgeber und treibende Kraft für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Südtirols. Zu unseren Kernthemen zählen die Südtirol Marke, Business Development, Internationalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit Partnern und Stakeholdern stellen wir die Weichen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Südtirols. Wir arbeiten an einem gezielten Marketing, um Südtirol und seine Produkte noch stärker zu machen und fördern Innovationen und die Internationalisierung von Unternehmen und Sektoren. Ausserdem arbeiten wir daran, die digitalen Transformationsprozesse zu beschleunigen. All diese Aktivitäten sind stets durch den roten Faden der Nachhaltigkeit miteinander verbunden. 

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ewo: Leuchtturm in Sachen Lichtdesign

Früchte tragen im Apfel- und Weinmekka Südtirol auch die Innovationen im Technologiebereich. Ein Leuchtturm im buchstäblichen Sinne ist in diesem Sektor die Firma ewo. Der Mut zur Veränderung als stärkste Triebfeder hat aus der Handwerksschmiede seit 1996 ein Unternehmen für hochwertige, professionelle Beleuchtungslösungen werden lassen, das erfolgreich urbane, industrielle und landschaftliche Räume mit technologisch intelligenten Lichtsystemen ausstattet. Darauf schwören international bedeutende Abnehmer, und so sorgen ewo-Leuchten am Königspalast in Oslo, auf dem Markusplatz in Venedig, in der Innenstadt von Biel, auf Flughäfen von Zürich bis Dubai sowie auf Sportplätzen, Brücken und ganzen Stadtvierteln in aller Welt für nachhaltige Beleuchtung, die Menschen den Aufenthalt im öffentlichen Raum so angenehm wie möglich macht.

ewo

Beleuchtet unter anderem den Flughafen Zürich mit intelligenten Lichtsystemen:die Firma ewo.

Quelle: Oskar Da Rirz
Demaclenko: ein Schacht für die Schneekanone

Dem Wintertourismus entsprungen sind verschiedene Innovationen im Bereich Alpine Tech. Demaclenko etwa löst mit einer cleveren Idee die landschaftlich-ästhetische Herausforderung von sichtbar platzierten Beschneiungsanlagen. Der Schneeerzeuger «The Ghost» lässt sich per einziehbarem Schrägaufzug praktisch in einen Schacht versenken – und vereint so Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Effizienz auf einem neuen Level. Die Basis für dieses am Markt einmalige Produkt legte Demaclenko bereits 2022 mit der Entwicklung des E-Tower, einen um 2 Meter einziehbaren Turm, der nun für «The Ghost» weiterentwickelt wurde.

Demaclenko

Demaclenko löst mit einer cleveren Idee die landschaftlich-ästhetische Herausforderung von sichtbar platzierten Beschneiungsanlagen.

Quelle: DEMACLENKO / Jan Kusstatscher
Leitner: Welterfolg mit Seilbahnanlagen

Der Traditionsbetrieb Leitner wiederum macht vor, wie sich ein alteingesessenes Unternehmen fit für die Zukunft trimmt. Vor mehr als 130 Jahren gegründet, zählt Leitner heute zu einem der weltweit führenden Akteure in Entwicklung und Bau von Seilbahnanlagen. Das Erfolgsrezept basiert auf einem Dreiklang aus Qualität, Innovation und kompromissloser Funktionalität – und einem Fokus auf massgeschneiderte Lösungen, der unter anderem am Klein Matterhorn die Vision des «Alpine Crossing» zwischen der Schweiz und Italien wahr werden liess – mit der 3S-Bahn Matterhorn Glacier Ride II. Nebst ihrem Einsatz am Berg werden die Leitner-Seilbahnen auch in Grossstädten auf der ganzen Welt eingesetzt – um Verkehrsprobleme zu mildern.

Drei Zinnen AG | Porzenlift

Leitner hat sich zum führenden Akteur in Sachen Seilbahnanlagen entwickelt.

Quelle: LEITNER / Josef Plaickner
Flying Basket: Drohne für Schwergewichte

Das Problem der schlechten Erreichbarkeit abgelegener Bergtäler hat das Start-up Flying Basket gelöst. Es besetzt erfolgreich die Nische im Bereich der Transportdrohnen für Unternehmen, Gemeinden und Institutionen. Dank jahrelanger Forschung und Entwicklung hat das kleine Unternehmen die Schwerlast-Frachtdrohne FB3 perfektioniert – hin zu einer idealen Kombination aus Nutzlastkapazität von bis zu 100 Kilogramm bei kompakter Grösse. Damit bietet das 2015 gegründete Start-up seiner Kundschaft nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine benutzerfreundliche, effiziente und wirtschaftliche Lösung.

Flying Basket

Transportdrohne für abgelegene Bergtäler: eine Idee des Start-upsFlying Basket.

Quelle: IDM Südtirol-Alto Adige / Tobias Kaser

Fazit: Die sechs Beispiel-Erfolgsmodelle haben sich ihren Platz im Weltmarkt mit völlig verschiedenen Ansätzen erkämpft. Sie haben trotz ihren Unterschieden aber eines gemeinsam: Sie verbinden Ästhetik mit höchster Funktionalität, Nachhaltigkeit, Tradition mit Fortschritt. Und sie haben immer auch das Allgemeinwohl im Blick. Ganz Südtirol, eben.

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