Ein Elektroauto der Mercedes-Benz AG ist mit einer einzigen Batterieladung mehr als 1000 Kilometer gefahren. Der Kampf gegen Tesla Inc. um die Technologiekrone wird durch die Fahrt von Deutschland an die französische Riviera auf die nächste Stufe gehievt.

Der EQXX-Prototyp sei von Sindelfingen bei Stuttgart über die Schweiz und Italien in die Küstenstadt Cassis am Mittelmeer gefahren, teilte der Autohersteller am Donnerstag mit. Das leichte Chassis und das aerodynamische Design der Limousine ermöglichten die Fahrt ohne Nachladen, obschon die Batterie des Fahrzeugs nur die halb so gross ist wie die des Flaggschiffs von Mercedes, dem EQS.

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«Der effizienteste Mercedes, der je gebaut wurde»

Der EQXX «ist der effizienteste Mercedes, der je gebaut wurde», sagte Vorstandschef Ola Källenius in einer Mitteilung. «Das dahinterstehende Technologieprogramm ist ein Meilenstein in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen.»

Mercedes plant, bis 2026 etwa 60 Milliarden Euro zu investieren, um Tesla in die Schranken zu weisen und wieder mehr Autos zu verkaufen als Erzrivale BMW AG. Mercedes will bis Ende dieses Jahrzehnts nach Möglichkeit nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen und plant acht Batteriefabriken mit Partnern.

Mercedes-Benz VISION EQXX

EQXX: Mercedes plant, bis 2026 etwa 60 Milliarden Euro zu investieren, um Tesla in die Schranken zu weisen.

Quelle: imago images/Cover-Images

Mercedes war mit der Einführung von Elektroautos spät dran, hat daber nun mit der Einführung des EQS Boden gut gemacht. In diesem Jahr geht es mit der vollelektrischen Limousine EQE und dem SUV EQB weiter. 

Prototyp fuhr bis zu 140 km/h

Mit dem EQXX versucht Mercedes zu zeigen, dass es die Technologie besser beherrscht als Tesla. Der Prototyp fuhr bis zu 140 km/h und die Batterie verfügte bei der Ankunft noch über 15 Prozent ihrer Kapazität. Bei der Batterie setzt man auf neue Inhaltsstoffe; sie wurde mit Hilfe von Formel-1-Experten von AMG in Grossbritannien entwickelt. Die Zellen sollen ab 2024 in Kompaktwagen eingesetzt werden.

Mercedes entwickelte den EQXX in knapp 3 1/2 Jahren anstatt knapp 5 Jahren unter Verwendung von Simulationen und digitalen Konstruktionswerkzeugen anstatt physischer Tests. 

«Wir müssen mit dem Schritt halten, was auf der Software- und Technologieseite vor sich geht, und das ist eine sich schnell verändernde Branche», sagte Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer in einem Interview. «Wir müssen schnell in unseren Entwicklungen sein, viel schneller als in der Vergangenheit.»