Der Kryptowährungsbroker und -verleiher Genesis bestreitet nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX Medienberichte um eine bevorstehende Zahlungsunfähigkeit. «Wir haben keine Pläne, in nächster Zeit Konkurs anzumelden. Unser Ziel ist es, die aktuelle Situation einvernehmlich zu lösen, ohne dass ein Konkursantrag gestellt werden muss», teilte ein Sprecher von Genesis am Montag per E-Mail der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das Unternehmen werde weiterhin Gespräche mit Gläubigern führen.

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Bloomberg hatte zuvor unter Berufung auf mit der Angelegegenheit vertraute Personen berichtet, dass Genesis darum ringe, frisches Geld für seine Kreditabteilung zu beschaffen, und Investoren gewarnt habe, dass das Unternehmen möglicherweise Konkurs anmelden müsse, wenn eine Finanzierung nicht zustande komme. Auch die Zeitung «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf Insider, dass sich das Unternehmen an die Krypto-Börse Binance gewandt habe, um eine Investition zu tätigen.

Binance habe sich dagegen entschieden, weil es einen Interessenkonflikt befürchte. Dem Bericht zufolge habe sich Genesis für eine Finanzspritze auch an das Private-Equity-Unternehmen Apollo Global Management gewandt. Apollo reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme, Binance lehnte einen Kommentar ab.

Milliarden von der Plattform FTX abgezogen

Vergangene Woche hatte Genesis die Rücknahme von Kundengeldern in seinem Kreditgeschäft unter Berufung auf den plötzlichen Ausfall der Kryptobörse FTX von Sam Bankman-Fried ausgesetzt. Anfang dieses Monats beantragte FTX in der bisher bekanntesten Krypto-Pleite Konkursschutz in den USA, nachdem Händler innerhalb von drei Tagen Milliarden von der Plattform abgezogen hatten und die konkurrierende Börse Binance einen Rettungsversuch platzen liess. 

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(reuters/gku)