Der Sprudelgeräteanbieter Soda Stream lässt mit seinem neuen TV-Spot (Video siehe unten) Pet-Flaschen platzen und bringt sie so zum Verschwinden. Nicht ganz uneigennützig will das israelische Unternehmen so den nachhaltigen Konsum in der wiederverwendbaren Flasche anpreisen.

Die Werbung zeigt verschiedene Szenen von berstenden Pet-Flaschen, im selben Moment, in dem Leute Soda Stream benützen und das Wasser selber sprudeln.

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Verbot wegen Verunglimpfung

Bei den Briten kamen die platzenden Einwegflaschen im Spot nicht gut an. Clearcast, die Organisation, die TV-Spots genehmigt, verbot die Reklame. Die Werbung sei eine Verunglimpfung des Flaschen-Getränkemarkts, lautete das Verdikt.

Die Mehrheit entschied, dass die Werbung so verstanden werden könnte: «Man solle nicht in den Supermarkt gehen und Softdrinks, sondern lieber Soda Stream kaufen, um die Umwelt zu schützen», begründete die Organisation, welcher die grössten Rundfunkstationen des Landes angehören.

«Diese Entscheidung ist absurd», sagt Soda-Stream-Schweiz-Chef Aaron Husy. Sie zeige, dass man nicht wirklich bereit sei, Lösungen für einen nachhaltigeren Konsum zuzulassen. «Hier werden ökologische Anliegen niedergeschmettert, um einen Industriezweig zu schützen.»

Bevölkerung sensibilisieren

Mit der Werbung wolle Soda Stream die Bevölkerung sensibilisieren, dass ein Grossteil von Einwegflaschen nicht wiederverwertet würden, sondern weltweit mehr als eine Milliarde Flaschen im Abfall landen würden. Auch in der Schweiz wird jede fünfte Flasche weggeschmissen - das sind über 200 Millionen Flaschen pro Jahr.

Soda Stream werde den Entscheid anfechten. Der Spot soll in unveränderter Form in Grossbritannien ausgestrahlt werden. In der Schweiz soll der Spot Anfang Dezember ausgestrahlt werden.

Es ist nicht zum ersten Mal, dass Soda Stream mit seinen Werbeaktionen auf Widerstand stösst: Im letzten Sommer drohte der Getränkekonzern Coca-Cola mit einer Strafklage. Soda Stream hatte damals in rund dreissig Städten weltweit riesige Käfige mit Tausenden von Pet-Flaschen und Getränkedosen aufgestellt.

Das Unternehmen wollte damit zeigen, wie viele Flaschen und Dosen eine Familie in drei Jahren verbraucht. 

Video: Der in Grossbritannien verbotene Werbespot