Mit Aktienfonds auf Schweizer Werte haben die Anleger im 1. Se-

mester 2007 eine gute Wahl getroffen. Allesamt erreichten dank der florierenden Börse eine Performance von mindestens 5%. Immerhin 58 von 79 Fonds gelang es, den Vergleichsindex MSCI Switzerland mit einem Wertzuwachs von 6,88% zu schlagen, während 33 Anlagevehikel gar den Fux CH Equities Switzerland, ein Benchmark für Schweizer Aktienfonds, übertrafen.

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Mit einem Plus von 17% überflügelte der Schroders-Fonds Swiss Equity Opportunities im 1. Halbjahr 2007 die Konkurrenz. «Wir haben vom positiven Börsenumfeld profitiert», erklärt Fondsmanager Stefan Frischknecht. Entscheidend sei jedoch gewesen, dass der Fonds nicht an einen Benchmark gebunden ist. «Ausschlaggebend für ein Investment ist bei uns nicht die Gewichtung einer Aktie im Index, sondern vielmehr das Potenzial, welches wir dem Titel auf absoluter Basis zutrauen», ergänzt der Fondsmanager. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass den Aktien innerhalb der Haltezeit eine Performance von 15% pro Jahr zugerechnet werden muss, damit sie den Eingang in den Aktienfonds finden. «Wenn wir bei SMI-Schwergewichten wie Novartis zu wenig Potenzial erkennen, dann werden sie auch nicht gekauft», so Frischknecht.

Small und Mid Caps überragen

Zwar findet man Novartis in den Portfolios der übrigen Spitzenreiter, doch auch sie haben auf die aktuelle Schwäche des Pharmakonzerns reagiert. «Wir haben den Wert auf ein historisches Minimum untergewichtet», gibt Boris Bizzozero, Investment Advisor des Vitruvius Sicav Swiss Equity Portfolio, Auskunft. Dass die SMI-Schwergewichte trotz allem im Fonds vertreten sind, wird mit Risikoüberlegungen begründet.

Gemeinsam ist den fünf Aktienfonds der hohe Anteil an Small- und Mid-Cap-Werten. «Von Meyer Burger und Winterthur Technologies waren wir von Anfang an überzeugt. Wie erfreulich sich die Titel in den letzten Monaten aber entwickelten, hat uns dann doch überrascht», erklärt Thomas Michel, Portfolio-Manager bei der Swiss Re und Verantwortlicher für den OP Swiss Opportunity. Neben den Industrietiteln überzeugten auch die Aktien der Privatbanken wie Sarasin und Julius Bär sowie des Medtech-Konzerns Phonak. Das 1. Semester war aber auch durch Sondersituationen geprägt. «Wir hielten eine grosse Sulzer-Position, die wir diesen Frühling mit hohem Gewinn abgebaut haben», gibt Damien Kohler, Fondsmanager des Parvest Switzerland, Auskunft.

Umfeld für Aktien bleibt positiv

Auch für die nächsten Monate sind die Fondsmanager insgesamt zuversichtlich. «Das Umfeld ist nach wie vor positiv für Aktien», ist Frischknecht überzeugt. Zudem werden von den Unternehmen wiederum erfreuliche Ergebnisse erwartet. Der Markt dürfte in den nächsten Monaten aber auch volatiler und selektiver werden.

«Firmen, die mit ihren Zahlen enttäuschen, werden zukünftig Mühe haben, den Kurs auf dem hohen Niveau zu halten», erwartet Michel. Noch vorsichtiger ist Bizzozero, der sein Portfolio aus taktischen Gründen mit Futures auf SMI- und Small-Cap-Aktien etwas absichert.

Was die Branchen betrifft, so stehen neben den Industriewerten, die weiterhin von der boomenden Weltwirtschaft profitieren dürften, auch die Finanztitel im Fokus der Fondsmanager. «Insbesondere im Private Banking sehe ich noch hohe Wachstumschancen», erklärt Kohler. Da die eigentlichen Privatbank-Titel aber mittlerweile stattlich bewertet sind, reduziert er seine Sarasin-Position zugunsten der Credit Suisse. Aufgrund der günstigen Bewertung wird auch den Pharmariesen Novartis und Roche wieder mehr Beachtung geschenkt.

Allgemein gilt, dass die Blue Chips gegenüber den kleinen und mittleren Werten noch über Aufholpotenzial verfügen. «Trotzdem: die Auswahl der besten Titel wird zukünftig noch schwieriger», so Bizzozero.

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Manager-Meinungen: So geht es weiter im zweiten Halbjahr

Markt

Positive Konjunkturdaten, eine tiefe Arbeitslosigkeit und erwartete Gewinnsteigerungen der Unternehmen stimmen die Fondsmanager zuversichtlich. Der Ausblick wird durch den schwachen Franken, Probleme im Finanzsektor und den Zinsen getrübt. Eine erhöhte Volatilität wird erwartet.

Branche Neben den Industrietiteln verfügen die Aktien der Finanzdienstleister noch über Potenzial. Ebenfalls attraktiv erscheinen die Versorger sowie aufgrund der Bewertung die Pharma.

Segment

Stockpicking ist angesagt. Eine Tendenz ergibt sich aber in Richtung der Large Caps. Gleichzeitig locken kleinere, unterbewertete Titel.