Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re beteiligt sich am Forderungsverzicht privater Gläubiger für Griechenland. «Wir machen mit», sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch. Mit dem Schnitt bei den Staatsanleihen soll die Schuldenlast des schwer angeschlagenen Staates reduziert werden.

Bis Donnerstagabend müssen sich die Gläubiger, zu denen vor allem Banken und Versicherungsunternehmen zählen, bekanntgeben, ob sie sich an dem Verzicht beteiligen.

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Die Munich Re hatte den Wert ihrer Griechenland-Anleihen bereits zum Jahreswechsel auf 23 Prozent des Nennwerts abgeschrieben. Damit standen die Papiere noch mit rund 400 Millionen Euro in den Büchern. Der Munich-Re-Konkurrent Hannover Rück hat hingegen überhaupt keine Griechenland-Anleihen im Bestand.

Allianz schreibt Anleihen um 75 Prozent ab

Auch Europas grösster Versicherer Allianz nimmt wie erwartet am griechischen Schuldenschnitt teil. Das Angebot Griechenlands zu einem Umtausch von Staatsanleihen werde angenommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Der Vorstand habe den Umtausch nach intensiven Beratungen als wirtschaftlich sinnvoll bewertet.

Der Versicherer hatte den Wert ihre griechischen Staatsanleihen mit einem Nominalvolumen von 1,3 Milliarden Euro zuletzt um 75,3 Prozent abgeschrieben. Damit standen zuletzt griechische Staatsanleihen für 310 Millionen Euro in den Büchern des Versicherers.

Hohe Teilnahme als Voraussetzung für 2. Hilfspaket

Das Umtauschangebot für griechische Staatsanleihen läuft noch bis Donnerstagabend. Die griechische Regierung will am Freitag bekanntgeben, wie viele Anleger zum Umtausch bereit sind. Eine hohe Teilnahme der privaten Investoren ist Voraussetzung für die Auszahlung des zweiten Hilfspakets für das hoch verschuldete Land.

Es wird allgemein erwartet, dass die grossen Banken und Versicherer ihre Anleihen tauschen. Dennoch ist fraglich, ob genügend private Investoren ihre Anleihen zum Umtausch anbieten.

(aho/rcv/awp)