Marktschwächen bieten Chancen, sich zu verstärken», sagt Thomas Weissmann. Dies ist dem Also-Konzernchef im abgelaufenen Jahr eindrücklich gelungen, zumindest in jenem Bereich, der künftig Alsos einzige Kernkompetenz ausmachen soll: Der Distribution. Allein im vierten Quartal hat der Konzern hier 10% zugelegt. Die Innerschweizer haben aus dem Rückzug von COS aus der PC-Distribution und den Lieferproblemen von Tech Data Kapital geschlagen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Doch Also hat bereits in den vorangehenden Quartalen gut gearbeitet. Die Folge: Der Umsatz konnte 2002 trotz eingebrochener Nachfrage nach Computern beinahe gehalten werden (siehe Tabelle). Beim Gewinn hat sich Also gar massiv verbessert, weil der Konzern konsequent auf die Kostenbremse gestanden sei, wie Weissmann erklärt. Gespart wurde dabei beim Personal (24 Mio Fr.) sowie bei den Miet- und den Verwaltungsaufwendungen (11 Mio). Gleichzeitig ist es Also gelungen, die Verlustquellen beim Systemgeschäft, der zweiten Sparte, einigermassen zu stopfen. Das Minus der zum Verkauf stehenden Einheit reduzierte sich von 10 auf 0,4 Mio Fr.

Also schneidet damit deutlich besser ab als die direkten Konkurrenten und auch weitaus besser als der Gesamtmarkt. Die Sparte Distribution konnte in der Schweiz den Umsatz gar um 3% auf 910 Mio Fr. steigern, in Deutschland gingen nur 4%, ohne Währungseinflüsse sogar nur 1%, verloren. Selbst das Sorgenkind, das Systemgeschäft, hat laut Weissmann besser gearbeitet als der Gesamtmarkt.

Gleich weitermachen

In ähnlichem Stil will man in diesem Jahr fortfahren. Grosse Sprünge sind indes nicht zu erwarten. Die IT-Ausgaben werden kaum zunehmen. Sollte sich die Irak-Krise weiter zuspitzen, könnten sie gar abnehmen, befürchtet Weissmann. Mit Dienstleistung und Projekten im Ausland versucht er Gegensteuer zu geben.

Also will vom Trend zur Auslagerung der Logistik profitieren. Grosskunden wie Swisscom, Sunrise und Orange haben hier vorgespurt. Mit Swisscom IT Services konnte Also auf Anfang Jahr den ersten Systemintegrator gewinnen. Potenzial besteht gemäss Weissmann auch in der Unterhaltungselektronik-Branche. Das Ziel von Also muss es dabei sein, den Dienstleistungsgrad und somit die Margen zu erhöhen. Die Dienstleistungen trugen 2002 nur 1% zum Umsatz bei, machten aber bereits 13% der Bruttomarge aus. Der Anteil soll in den nächsten Jahren auf 20 bis 25% erhöht werden.

Also schielt weiterhin auch über die Landesgrenzen. Die bereits vor Jahren erklärte Absicht, nebst Deutschland andere europäische Märkte mit eigenen Gesellschaften zu bedienen, blieb bis heute zwar ein leeres Versprechen. Die Absicht bleibe weiter gültig, sagt Weissmann. Über die Allianz European Wholesale Group (EWG), die Also im letzten Herbst mit den Copaco (NL), Esprinet (I) und Westcoast (GB) eingegangen ist, ist der Schweizer Distributor heute europäisch zumindest breiter abgestützt. Der Verbund soll grössere europäische Projekte sichern. Zwei sind laut Weissmann bereits am Laufen. Die EWG hindere Also nicht, sich in diese Märkte einzukaufen. Gut möglich, dass das Ganze auf die Übernahme eines der Partner hinausläuft.

Systemgeschäft wird rasch verkauft

Beeinflusst werden wird das Expansionstempo vom Verkauf des Systemgeschäfts. Die bereits vor Monaten beschlossene Transaktion soll zügig abgewickelt werden. Die Einheit sei durchaus verkäuflich, glaubt Weissmann.

Zum einen habe ABC Systems trotz des Verlustes grosse Leistungsfähigkeit bewiesen. ABC Systems verfügt zudem über wertvolle Beziehungen zu Grosskunden. Also entledigt sich mit dem Verkauf auch der Konflikte mit den grossen Herstellern, die die margenträchtigen System-Dienstleistungen seit längerem nicht mehr dem Distributor überlassen wollen. Also kann sich dann auf das konzentrieren, was das Unternehmen am besten kann, die Distribution.

Was die Qualität des Gebotenen betrifft, ist der IT-Logistiker bereits heute absolute Spitze. Dies bestätigen die Awards, die die Szene ihm seit Jahren mit schöner Regelmässigkeit verleiht.