Auf 25. August 2005 lädt die Alu Menziken Holding AG zu ihrer Generalversammlung ein. Wichtigstes Traktandum wird die Ergänzung des Verwaltungsrates sein. Präsident Ralph Schmitz-Dräger, Zollikon, wird an der GV aus dem Aufsichtsgremium zurücktreten; Hans K. Nater, Zollikon, und Calvin Grieder, Stein am Rhein, haben diesen Schritt bereits vollzogen und demissioniert. Die Nachfolger sind noch nicht bekannt, die Namen werden in den nächsten Tagen - und damit noch vor der GV - angeblich bekannt gegeben.

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Grund dieses für die Alu-Menziken-Gruppe einschneidenden Exodus' - zumal auch CEO Markus Stainer seine Funktion im Wynental aufgegeben hat, weil inskünftig die Geschäftseinheiten direkt an den VR berichten und die Gruppenleitung gestrichen wird - sind Meinungsverschiedenheiten über die Refinanzierung des Unternehmens. Mit 5,4% ist der Eigenfinanzierungsrad der Gruppe alarmierend tief. Deshalb verweist denn auch die BDOVisura als Menziken-Kontrollstelle auf die Tatsache, dass «das noch intakte Risikokapital grössere Abweichungen von den Planzahlen nicht aufzufangen vermag». Oder noch konkreter: Die Fortführung der Unternehmung wäre, bliese auch nur ein leichter Gegenwind, gefährdet und es wären deshalb Massnahmen nach Artikel 725 OR zu beachten.

Zwar schweigen sich die Beteiligten über die Hintergründe der Differenzen zwischen VR/CEO und Mehrheitsaktionär Daniel A. Gautschi (hält um die 70%) aus; es ist aber anzunehmen, dass der Verwaltungsrat die Bilanzsanierung via Kapitalschnitt einzuleiten gedachte, Gautschi hingegen einen anderen Ausweg aus der miserablen Lage sieht. Gautschi, bis Ende 2003 gegen zehn Jahre CEO der Menziken-Gruppe, ist deshalb gefordert, seine Ideen voranzutreiben. Wobei er, wie auch auf der Suche nach neuen Verwaltungsräten, mehrfach unter Druck steht: Am 31. August 2005 läuft das am 10. September 2004 abgeschlossene, befristete Stillhalteabkommen mit den Banken aus. Entscheidend wird sein, welche Köpfe Gautschi (noch) um sich scharen kann.

Keine Divergenzen bestanden hingegen zwischen VR/CEO und Mehrheitsaktionär über die strategische Ausrichtung. Die gemäss Menziken-Angaben florierende Geschäftseinheit Metall Service AG soll verkauft werden. Damit konzentriert sich die Alu Menziken auf die beiden Bereiche Extrusion (76 Mio Fr. Umsatz, 291 Beschäftigte) und Aerospace (79,4 Mio Fr., 522 Beschäftigte).