Die Berner Steuerbehörden nehmen die Ammann-Gruppe unter die Lupe. Bis 2009 soll ein Vermögen der Gruppe von 263.5 Millionen Franken im  britischen Steuerparadies Jersey gelagert worden sein, berichtet die Sendung «Rundschau» des SRF. Ein Jahr, bevor Ex-Konzernchef Johann Schneider-Ammann in den Bundesrat gewählt wurde, wurden die Gelder demnach in die Schweiz zurücktransferiert.

Man habe «Hinweise erhalten, dass in den letzten Jahren vielleicht etwas nicht optimal oder nicht richtig gelaufen ist», sagte Bruno Knüsel, der Chef der Steuerverwaltung des Kantons Bern, gegenüber der Sendung «Rundschau» von SRF. «Jetzt schauen wir intern sämtliche Unterlagen nochmals an.»

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Vermögen in Jersey und Luxemburg

Die Rundschau berichtete auf Grundlage von Steuerunterlagen, dass die Ammann-Gruppe, die der Familie von Bundesrat Johann Schneider-Ammann gehört, während Jahren Vermögen in Jersey und Luxemburg gelagert hatte – möglicherweise, um Steuern zu sparen. Gemäss dem Bericht verfügte die Gesellschaft in Jersey Ende 2008 über ein Vermögen von 263,5 Millionen Franken. 2009, ein Jahr vor Schneider-Ammanns Wahl in den Bundesrat, sei das Geld in die Schweiz transferiert worden. «Wir werden die ganzen Dossiers aller irgendwie beteiligten Firmen anschauen», erklärte Knüsel in der «Rundschau».

In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der «Rundschau», die der Nachrichtenagentur sda vorliegt, hielt die Ammann-Gruppe fest: «Diese Gesellschaften waren zu jedem Zeitpunkt offen deklariert und konform mit den schweizerischen und den lokal geltenden Gesetzgebungen. Die Frage der steuerlichen Ansässigkeit wurde von den Steuerbehörden thematisiert, unseres Wissens geprüft und geregelt.»

(sda/me)