Es läuft gut an der Art Basel. Während der restliche Kunstmarkt schwächelt, meldeten die Galerien bereits zum Auftakt Millionenkäufe. Es scheint, als ob in diesem Jahr sogar noch mehr Millionäre und Milliardäre den Weg zur hochbeliebten Kunstmesse finden.

Das zeigt der Anstieg der Anflüge im Privatjet. Die Zahlen von Euroairports zeigen für diese Woche einen Boom: Allein an den ersten vier Messetagen landeten und starteten in Basel 484 Privatjets. Ein guter Teil dürften Besucher der Art Basel sein.

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Mehr Privatjets als im Vorjahr

Damit zeichnet sich ab, dass das Vorjahr übertroffen wird. Da waren es während der gesamten Art Basel 528 Privatflüge. Normalerweise sind es in einer ganzen Woche um die hundert. «Im Vergleich zu einer normalen Woche ist es also bis zum Fünffachen an Privatflügen», sagt Vivienne Gaskell, Sprecherin des Euroairports. «Die Art Basel ist weltweit renommiert und zieht viele ausländische Gäste an.»

Dieses Jahr wirken vor allem Werke von begehrten Künstlern wie Jean-Michel Basquiat, Richard Prince und Philipp Guston als Magnet auf die Kunstliebhaber und Sammler. Der Rekordverkauf von Basquiats «Untitled» im Mai für 110,5 Millionen US-Dollar heizte das Interesse an der Graffiti-Kunst des New Yorkers nochmals an, der 1988 mit nur 27 Jahren gestorben ist. Auf der Art Basel steht sein Werk «Three Delegates» für 18 Millionen Dollar zum Verkauf.

Kunst im Wert von 3,4 Milliarden präsent

Einen stolzen Preis erzielte bereits am ersten Tag das Gemälde «Sacred Stiff» des US-Künstlers Philip Guston. Die Galerie Hauser& Wirth konnte es für 15 Millionen US-Dollar verkaufen. Insgesamt ist laut Versicherer Axa an der Art Basel Kunst im Wert von 3,4 Milliarden Franken präsent.

Der Glamour-Faktor der Art Basel ist hoch, auch wenn der Promi-Faktor noch etwas zu wünschen übrig lässt. Ein bekanntes Gesicht wie das von Leonardo DiCaprio, der in den vergangenen Jahren mehrfach kam, wurde in diesem Jahr noch nicht gesichtet. Angesichts dessen sorgte selbst ein eventueller Besuch von Teenie-Idol Justin Bieber für einen Mini-Aufreger.

Immer mehr Banker und Geschäftsleute im Privatjet

Es sind viel mehr die gutbetuchten, aber wenig bekannten Investoren, die es an die Art Basel zieht. Das zeigen auch die Privatflüge von Dienstleister Netjets, die rund 90 der Privatflüge an die Art Basel in dieser Woche durchführen. Laut dem Unternehmen nimmt die Zahl ihrer Flüge, die sie zur Art Basel ausführen, jährlich zu. Im Vorjahr war es zum Beispiel ein Plus von 20 Prozent.

Die Flüge von Netjets kommen vor allem aus London, sagt Carsten Michaelis, Vize-Präsident für die Region Europa, gegenüber handelszeitung.ch. Interessant ist dabei eine Entwicklung: Zwei Drittel der Flüge, so Michaelis, würden mittlerweile für Firmen durchgeführt. Es sind also immer mehr Banker und Geschäftsleute, die im Auftrag ihrer Unternehmen zur Art Basel kommen.