Der Dauer-Übernahmekandidat Bally hat mal wieder einen neuen Besitzer – das Unternehmen geht nach China zu Shandong Ruyi. Am Freitag haben sich die chinesische Investmentgesellschaft und Noch-Besitzerin JAB Holding der deutschen Milliardärsfamilie Reimann mit dem Bally-Management geeinigt. Damit wird wahr, was schon länger spekuliert wurde – Shandong Ruyi erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an Bally.

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Laut einer Mitteilung wird JAB weiterhin eine Minderheitsbeteiligung an dem Modeunternehmen aus dem Tessin halten.

Chinesen setzen auf Luxus

Wie viel die Chinesen für die Beteiligung zahlen, bleibt ungenannt. JAB möchte gemäss Insidern rund 700 Millionen Dollar für Bally. Die chinesische Firma zählt zu den grössten Textilunternehmen Chinas und will Bally als Luxusmarke stärken, wie der Vorstandsvorsitzende von Shandong Ruyi durcblicken lässt. 

«Bally ist eine der wichtigsten Marken für Luxusschuhe und Lederaccessoires mit einer mehr als hundertjährigen Tradition. Die Geschichte von Bally und seinen Produkten ergänzen in hohem Masse unsere bestehende Stärke im Modebereich», sagt Yafu Qiu zum Deal. Nach Umsatz zählt Shandong Ruyi bereits ohne Bally zu den Top 20 der globalen Mode- und Luxuskonzerne – deutlich vor Michael KorsBurberry oder Prada.

Shandong Ruyi hat wohl auch einen Auftrag der Regierung in Peking, mit Luxusmarken ein Gegenpol zu den etablierten europäischen und amerikanischen Konzernen aufzubauen. Ähnlich wie HNA im Bereich Infrastruktur, Dalian Wanda in der Unterhaltungsindustrie oder Fosun in der Tourismusbranche.

(spm/tdr)