Die Balôise Group übernimmt den belgischen Versicherer Fidea NV zu einem Kaufpreis von 480 Millionen Euro. Verkäufer ist die chinesische Anbang Insurance Group.

Die Transaktion stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden und werde voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2019 vollzogen, teilte Balôise am Montag mit.

360 Angestellte werden übernommen

Fidea erzielte den Angaben zufolge 2018 ein Prämienvolumen von 351,6 Millionen Franken, wobei mehr als zwei Drittel der Prämien aus dem Nichtlebengeschäft stammen. Fidea konzentriere sich im Nichtleben hauptsächlich auf die Wachstumssegmente im Bereich Privatkundengeschäft sowie auf das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmungen.

Fidea hat ihren Unternehmenssitz in Antwerpen und beschäftigt rund 360 Mitarbeitende, die laut Mitteilung übernommen werden.

Mit dem Kauf erhöhe sich der Marktanteil der Schweizer um 1,7 Prozentpunkte auf neu 8,5 Prozent im belgischen Nichtlebengeschäft. Balôise schliess in Belgien damit zu den Top 4 im Nichtlebenbereich auf. Mit einem Anteil von 37 Prozent am Gesamtvolumen sei das belgische Nichtlebengeschäft nun etwa gleich gross wie das schweizerische. Im Lebengeschäft steige der Marktanteil mit der Übernahme um 0,7 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent.

Geschäftsvolumen von 1,7 Milliarden Franken in Belgien

Die Balôise ist unter der Marke «Balôise Insurance» in Belgien tätig. Im Jahr 2018 erzielte sie dort ein Geschäftsvolumen von 1,7 Milliarden Franken und einen Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) von 199 Millionen Franken. Inklusive Fidea werde Balôise in Belgien nun rund 1600 Mitarbeitende beschäftigen.

Dass Anbang die belgische Versicherungstochter veräussern will, wurde vor gut einem Jahr bekannt. Der staatsnahe Versicherungsriese hatte in den Jahren davor durch spektakuläre Wachstums- und Akquisitionsstrategie von sich reden gemacht – unter anderem schluckte er das legendäre Hotel Waldorf Astoria in New York –, geriet dann aber in eine finanzielle Schieflage und musste Anfang 2018 unter staatliche Zwangsleitung gestellt werden. 

(sda/reuters/gku/ise)

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