Der weltgrösste Schokoladekonzern Barry Callebaut (BC) hat im per Ende Februar zu Ende gegangenen ersten Semester deutlich mehr verkauft als im Jahr davor. Umsatz und auch Betriebsgewinn stiegen kräftig. Entsprechend bestätigt das Unternehmen seine Mittelfristziele.

Das Verkaufsvolumen stieg in der Periode von September 2021 bis November 2022 um 8,7 Prozent auf 1,165 Millionen Tonnen, wie BC am Mittwoch mitteilte. Damit wurde nicht nur der coronabedingt schwache Vorjahreswert deutlich übertroffen, sondern auch das Vorkrisenniveau. Und gegenüber dem sehr starken ersten Quartal verlangsamte sich das Wachstum im zweiten Quartal nur minimal.

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In erster Linie war das Schokoladengeschäft mit einem Wachstum von 9,9 Treiber des starken Resultates. Dieses habe auch den zugrunde liegenden globalen Schokoladenmarkt (+2,2%) um ein Mehrfaches übertroffen.

Beim Umsatz legte BC um 16,5 Prozent auf 1,03 Milliarden Franken zu. In Lokalwährungen ergab sich noch ein Plus von 15,8 Prozent. EBIT und Reingewinn nahmen ebenfalls deutlich zu. Der EBIT erhöhte sich in Lokalwährung um 12,3 Prozent auf 330,9 Millionen und unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 224,8 Millionen (+9,7%). Auf der Gewinnseite halfen Steuergutschriften in Brasilien.

Zuversichtlicher Ausblick

Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens beim Wachstum und EBIT übertroffen. Erwartet worden war ein Plus von 8,1 Prozent beim Volumen und ein Umsatz von 3,918 Milliarden Franken.

Das Unternehmen sieht sich in Bezug auf seine Mittelfristziele weiterhin auf Kurs. Für die Dreijahresperiode bis und mit dem Geschäftsjahr 2022/23 will BC eine Steigerung der Verkaufsmenge von jährlich 5 bis 7 Prozent erreichen. Der Betriebsgewinn (EBIT) soll zudem stärker zulegen als das Volumenwachstum in Lokalwährungen.

Barry Callebaut erwägt Fabrik-Schliessung im britischen Moreton

Barry Callebaut erwägt, seine Schokoladenfabrik im britischen Moreton zu schliessen. Der Konsultationsprozess zur möglichen Schliessung sei im März 2022 gestartet worden, teilte der weltgrösste Schokoladenhersteller am Mittwoch gemeinsam mit den Halbjahreszahlen mit.

Damit sollen die Produktionskapazitäten und die Nachfrage in Grossbritannien besser miteinander in Einklang gebracht werden, begründete Barry Callebaut den Schritt. Zudem gehöre es zur Strategie, die betriebliche Effizienz kontinuierlich zu verbessern.

Grossbritannien bleibe aber ein wichtiger Markt für Barry Callebaut, hiess es weiter. Zudem ermögliche die Schliessung, dass das Unternehmen weiter in die Modernisierung des Produktionsnetzwerkes in Grossbritannien investieren könne.

(awp/tdr)