Der Neubau kostet 440 Millionen Franken und wird vom Berner Inselspital selber finanziert. Das Spital behandelt schon heute jährlich rund 30'000 Herz- und Gefässpatienten, 40 Prozent kommen aus anderen Kantonen. Der Neubau bringe kürzere Wartefristen und Wege, integrierte Behandlung und garantierte neuste Methoden, sagte Andreas Tobler, ärztlicher Direktor des Inselspitals, vor den Medien. Das Universitätsspital verspricht sich ausserdem eine Effiziensteigerung um 20 Prozent.

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Mit dem Neubau bringt sich das Berner Inselspital in Stellung für den dieses Jahr bevorstehenden Entscheid auf nationaler Ebene,wo in der Schweiz künftig Herztransplantationen stattfinden sollen. Bern steht hier in Konkurrenz zu Zürich.

Bern will Herztransplantionen behalten

Das Berner Spital baue das neue Zentrum aber unabhängig von diesem politischen Entscheid, unterstrichen die Verantwortlichen. Herz- und Kreislaufkrankheiten nähmen infolge der Alterung der Bevölkerung zu, der Bedarf an medizinischer Behandlung in diesem Bereich steige.

Angesichts der ausgewiesenen Fachkompetenz und der langjährigen Erfahrung des Inselspitals im Bereich der Herzchirurgie wäre es aber «sehr merkwürdig», wenn Bern keine Herzverpflanzungen mehr durchführen könnte, sagte Professor Thierry Carrel, Leiter der Universitätsklinik für Gefässchirurgie am Inselspital.

Keine Subventionen

Behördenvertreter stellten sich an der Medienkonferenz hinter das Inselspital. Das neue Herzzentrum stärke den Medizin- und Wirtschaftsstandort Bern, lobte der bernische Regierungspräsident Andreas Rickenbacher (SP).

Das Inselspital finanziere das grosse Bauprojekt selber, unterstrich Rickenbacher. Der Kanton Bern leiste keinerlei Subventionen. Folglich fliesse auch kein Geld, das der Kanton Bern aus dem nationalen Finanzausgleich beziehe, in den Bau des neuen Herzzentrums. Rickenbacher antwortete damit auf Vorwürfe, die in Zürich laut geworden waren.

(tke/rcv/sda)