Die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone Group will an die Börse gehen und dabei etwa 4 Mrd Dollar einnehmen. In einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) erklärte Blackstone, bei der Neuemission sollten Anteile an mehreren Sparten des Unternehmens verkauft werden. Ziel sei es, neue Geldquellen zu erschliessen und flexibler zu werden. Zudem ermögliche ein Börsengang auch neue finanzielle Anreize für die Angestellten. Bei seinen Plänen stünden der Gesellschaft die Banken Citigroup und Morgan Stanley zur Seite. Die Aktien des Unternehmens sollten demnach an der New York Stock Exchange gelistet werden. Allerdings liess Blackstone zunächst offen, wie viele Beteiligungen es verkaufen will oder wo der Preis dafür liegen könnte.

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Gutes Geschäftsjahr 2006

Private-Equity-Häuser sammeln Kapital bei Investoren wie Pensionskassen oder Versicherern ein, kaufen damit Firmen und stossen sie später wieder ab – meist mit Gewinn. Renditen von 30% und mehr pro Jahr sind dabei keine Seltenheit. Auch bei Blackstone sind die Geschäfte im vergangenen Jahr gut gelaufen. Der Nettogewinn sprang im Vergleich zum Vorjahr um 70% auf 2,27 Mrd Dollar, wie es in der Mitteilung an die Börsenaufsicht hiess. Das traditionsreiche Private-Equity-Haus steckt sein Geld unter anderem in Firmen, Immobilien und ins Kreditgeschäft.

Bislang gibt es nur wenige Börsengänge von Finanzinvestoren oder ihren Fonds. So sammelte etwa Konkurrent Kohlberg Kravis Roberts (KKR) für einen Fonds im vergangenen Jahr 5 Mrd Dollar an der Euronext ein. Im Februar hatte der Beteiligungsfonds Fortress einen Teil seines Unternehmens in den USA an die Börse gebracht. In der Börsennotierung besteht für die Unternehmen eine Alternative zu dem oft langwierigen und aufwendigen Gang zu institutionellen Investoren, dem sogenannten Fund-Raising der Fonds. Sollten die institutionellen Anleger den Beteiligungsgesellschaften zudem nach Jahren des Booms den Rücken kehren, bliebe damit womöglich immer noch eine zweite Geldquelle.

Finanzjongleur Schwarzman

Am Börsengang von Blackstone dürfte vor allem dessen Mitgründer Stephen Schwarzman verdienen. Der Wert seines Anteils wird auf 8 Mrd Dollar geschätzt. Mitte Februar hatte der 60-Jährige die bisher grösste Übernahme des Fonds gestemmt: Blackstone kaufte nach einer wochenlangen Übernahmeschlacht den US-Büroimmobilien-Besitzer Equity Office Properties Trust für rund 39 Mrd Dollar.