Die Commerzbank ist erneut im Streit um die Bezahlung einiger ihrer Investmentbanker vor Gericht unterlegen. Das Frankfurter Institut bezeichnet zwar weiterhin die Entscheidung als «richtig und verantwortungsvoll», Bonusbeträge für die Investmentbanker der Dresdner Bank zu streichen. Ein Londoner Richter ist aber anderer Meinung und hat zum zweiten Mal entschieden, dass die Commerzbank nicht nur eingeklagte Bonusforderungen plus Zinsen sondern auch die Prozesskosten zahlen soll, so die Nachrichtenagentur «Dow Jones».

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Die Belastungen aus der Niederlage könnten sich für die Commerzbank auf bis zu 70 Millionen Euro belaufen. «Wir sind weiterhin überzeugt, dass keine vertraglich bindende Zusage gemacht wurde, und dass die mitgeteilten Bonusbeträge vorläufig waren», wird eine Commerzbank-Sprecherin zitiert. Schliesslich habe das Investmentbanking der Dresdner Bank 6,5 Milliarden Euro Verlust gemacht. «Wir behalten uns vor, direkt bei der nächsthöheren Instanz einen Antrag auf Berufung einzureichen», so die Sprecherin.

Geklagt hatten 104 frühere Mitarbeiter der Dresdner Bank auf die nachträgliche Bonuszahlung von insgesamt 52 Millionen Euro. Die Gelder waren den Investmentbankern 2008 - also vor der Übernahme der Dresdner durch die Commerzbank im Jahr 2009 - zusätzlich zu vertraglich garantierten Bonuszahlungen versprochen worden. Sie waren aber an die Bedingung geknüpft, dass sich die wirtschaftliche Situation nicht dramatisch verschlechtere.

Nach der Übernahme der Dresdner Bank sorgte die Finanzkrise dafür, dass die Commerzbank vom deutschen Staat gerettet werden musste. Die Bank kürzte daher die versprochenen Bonuszahlungen, schüttete aber 150 Millionen Euro an garantierten Boni an die Mitarbeiter aus.

(vst/tno)