Die zum deutschen Konzern Bosch gehörende Scintilla AG in Zuchwil SO hält am geplanten Abbau von 330 der rund 630 Stellen fest. Die Konsultationsphase habe gezeigt, dass die Fertigung und Entwicklung nicht nachhaltig profitabel in Solothurn gehalten werden könne, teilte das Unternehmen am Freitag mit

Es sei kein tragfähiges Konzept gefunden worden, das ein wirtschaftliches Fortbestehen der Fertigung und Entwicklung der Elektrowerkzeuge ermöglicht hätte, sagte Scintilla-Direktor Christof Ziegler auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Sozialplan in Kraft getreten

Vor diesem Hintergrund trat der Sozialplan zwischen Scintilla und den Gewerkschaften in Kraft. Das Unternehmen wird bis Ende März 2015 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Die Betriebsversammlung hatte den Sozialplan im Januar mit grosser Mehrheit gutgeheissen.

Im Sozialplan sind bei Frauen ab dem Alter von 58 Jahren und bei Männern ab 59 Jahren frühzeitige Pensionierungen vorgesehen. Gemäss Ziegler betrifft dies 35 bis 40 Mitarbeiter. Gekündigte Mitarbeitende werden einen einheitlichen Sockelbeitrag sowie eine zusätzliche Entschädigung nach Dienst- und Altersjahren erhalten.

Verlagerung nach Ungarn

Scintilla will die Produktion von Elektrowerkzeugen zur Holz- und Oberflächenbearbeitung bis 2016 stufenweise in Zuchwil einstellen. Die Produktion wird nach Ungarn verlagert. Die Werkzeugkonzepte für das Holzsegment sollen künftig im deutschen Leinfelden entwickelt werden. «Wir wollen grundsätzlich an diesem Terminplan festhalten», sagte Ziegler.

Seit November hatten Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter geprüft, ob und wie diese Bereiche wieder wettbewerbsfähig werden könnten. Diese Konsultationsphase wurde Ende März abgeschlossen.

Während der Konsultationsphase habe ein externes Beratungsunternehmen im Auftrag der Arbeitnehmervertreter die betriebswirtschaftliche Basis der geplanten Verlagerung geprüft und bestätigt, wie Scintilla in einer Medienmitteilung festhält.

Suche nach Investoren

Auch nach Abschluss der Konsultation werde weiter an Alternativlösungen zum Erhalt der industriellen Arbeitsplätze gearbeitet. Es gebe konkrete Ansatzpunkt, die weiter verfolgt würden, hiess es.

Auch werde die Suche nach Investoren mit einem externen Beratungsunternehmen fortgesetzt. Man habe rund 50 Firmen direkt angesprochen, die potenziell in Frage kämen, sagte Ziegler. Kurzfristig seien jedoch keine Ergebnisse zu erwarten.

Standort wird nicht aufgegeben

Die Bosch-Gruppe beschäftigt derzeit in Solothurn rund 660 Mitarbeitende. Neben den vom Abbau betroffenen Bereichen ist in Solothurn die Leitung und der Vertrieb des Power Tools-Produktbereichs Zubehör mit der weltweiten Verantwortung für dieses Geschäft angesiedelt.

Zudem sind am Standort zentrale Verwaltungsfunktionen der Bosch-Gruppe in der Schweiz sowie die Schweizer Vertriebsgesellschaft ansässig. Diese Bereiche mit rund der Hälfte der Mitarbeitenden sollen gemäss Angaben des Unternehmens in Solothurn verbleiben.

(sda/vst/sim)