Wer träumt nicht davon, vom Chauffeur mit der Limousine abgeholt zu werden? Die Wäsche ist bereits aus der Reinigung geholt, die Wohnung aufgeräumt, der Kühlschrank voll; wohlgemerkt alles vom Arbeitgeber bezahlt... In den USA und Grossbritannien gehören solche Verwöhnservices längst zur Selbstverständlichkeit für Angestellte im oberen und obersten Management.

Auch in Deutschland gibt es inzwischen Firmen, die sich auf das Verhätscheln von zeitgeplagten Geschäftsleuten spezialisiert haben. Es sind Concierge-Services wie Agent CS oder der Lebensmittel-Lieferservice Luxxx24. Dieser nimmt den Kunden bereits die Portionierung der Zutaten ab und versorgt sie mit den entsprechenden Kochrezepten. Glaubt man dem «Deutschen Manager-Magazin», so wird die Nachfrage nach solchen Diensten noch steigen.

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Minimalservice bei Umzug

Anders in der Schweiz: Zwar bieten Konzerne wie UBS oder IBM Schweiz ihren Angestellten einen Abholservice für die chemische Reinigung, Fitnessräume, Massagen oder Personal Training. Doch all diese Dienstleistungen müssen von den Nutzern selbst bezahlt werden. «Die bescheidene Schweizer Mentalität führt dazu, dass die Nachfrage nach Butler-Leistungen nahezu inexistent ist», heisst es bei Zurich Relocation, die ausländische Kaderangestellte bei ihrem Umzug in die Schweiz betreut. Hinzu kommt der Spardruck: Immer mehr Arbeitgeber würden ihren Angestellten nurmehr den Minimalservice gönnen. Dieser umfasst Wohnungssuche, Organisation des Umzugs und Orientierung über die lokalen Ansprechstellen für unterschiedliche Belange. «Dienstleistungen, die dagegen überall sonst auf der Welt normal sind, werden hier von den Arbeitgebern je länger je weniger als notwendig empfunden», so Zurich Relocation. Konkret geht es um die Limousine mit Chauffeur oder den Butler, der den Haushalt in Schuss hält.

Höchstens zum Putzen

«Die Deutschschweiz ist ein hartes Pflaster», stellt auch Jan Müller von Butlerservices fest. Seit zwei Jahren ist das Unternehmen mit einem Fullservice auf dem Markt, der von Wohnungsreinigung über Haustier- und Pflanzenpflege bis zum Partyservice alles beinhaltet. Drei Stunden Arbeit pro Woche kosten 135 Franken.

«Rund 30 Firmen haben wir unseren Service angeboten. Das Feedback war zwar durchwegs positiv, doch scheint der Markt noch nicht reif genug zu sein», sagt Jan Müller. Entsprechend sind seine Vertragspartner zum Grossteil Privatpersonen. Dabei handelt es sich zur Hälfte um Personen mit Zeitmangel und hälftig um Personen, die sich den Luxus ein-fach gönnen wollen. Am häufigsten nachgefragt wird aber nicht etwa der extravagante Fahrservice, sondern biederes Wohnungsreinigen inklusive Aufräumen durch gelernte Hauswirtschaftlerinnen.