Als nach eigenen Angaben erster internationaler Tabakkonzern bringt Japan Tobacco International (JTI) in Deutschland eine elektronische Zigarette auf den Markt. Die Einführung zum 1. Juli entspreche «den veränderten Konsumerwartungen», teilte der Konzern in Trier mit. Der Hersteller von Marken wie «Camel» und «Winston» verspricht sich von der Produktlinie «E-Lites Curv» zusätzlichen Umsatz.

Das Geschäft mit den rauchfreien E-Zigaretten wächst in Deutschland rasant. 2014 hat sich nach Angaben des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH) der Umsatz mit 200 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Für dieses Jahr werde mit einem Umsatz bis zu 300 Millionen Euro gerechnet, sagte der Sprecher des Verbandes in Seevetal (Niedersachsen). Der klassische Zigarettenverkauf dagegen war in der Bundesrepublik zuletzt weiter rückläufig.

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Umstrittene Ware

E-Zigaretten sind umstritten: Mit jedem Zug werde ein Chemikaliengemisch inhaliert, vor allem bei Dauerkonsum könne eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden, warnte jüngst die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ), Martina Pötschke-Langer.

Die E-Zigaretten, die in vielen verschiedenen Variationen auf dem Markt sind, verbrennen keinen Tabak, sondern verdampfen eine Flüssigkeit (Liquid), die Nikotin enthalten kann, aber auch nikotinfrei angeboten wird. Nach Schätzung des VdeH nutzen etwa drei Millionen Konsumenten regelmässig E-Zigaretten. Die E-Zigarette sei «weniger schädlich» als die herkömmliche Zigarette, «aber immer noch kein Produkt, das gesund ist», erklärte der Verband.

Ein Werk in Trier

Die neue E-Zigarette von JTI geht auf die Marke «E-Lites» zurück, die bereits 2009 in Grossbritannien für die Firma Zandera entwickelt wurde. Im Herbst 2014 hatte das Mutterunternehmen von JTI, die JT-Gruppe, Zandera übernommen. Neben den eigentlichen E-Zigaretten will JTI auch Liquid-Patronen in verschiedenen Geschmacksrichtungen auf den Markt bringen. In Deutschland hat JTI Germany ein einziges Werk in Trier. Dort sind 2014 rund 50 Milliarden Zigaretten produziert worden.

(awp/ise)