Schweizer lieben Coca-Cola Zero. In kaum einem Land ist der Konsum so hoch wie in der Schweiz. Doch nun steht das beliebte kalorienarme Getränk vor dem Aus: Das Kaltgetränk wird durch die Coca-Cola «Zero Sugar» («kein Zucker») ersetzt. Diese ist ab sofort in der Schweiz erhältlich. 

Eine neue Rezeptur soll dafür sorgen, dass das neue Produkt dem Original geschmacklich noch näher kommt. Zucker und Kalorien sind weiterhin keine enthalten. «Wir denken, dass wir dem klassischen Geschmack von Coca-Cola so nahe gekommen sind wie niemals zuvor», sagte Roberto Mercadé, Australien-Chef der Unternehmens gegenüber der «Bild».

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Coca-Cola Life floppt

Im kalorienfreien Sortiment führt Coca-Cola bereits mehrere Produkte. Seit den 1980er Jahren steht Coca-Cola light in den Regalen. 2015 stellte der Konzern ausserdem die Coca-Cola Life vor. Diese Version der kalorienarmen Cola in grünem Design ist zur Hälfte mit dem pflanzlichen Zusatz Stevia gesüsst. Mit der neuen «Coca-Cola Zero Zucker» wolle man die Auswahlmöglichkeiten innerhalb der Coke-Familie so vielseitig wie möglich gestalten, so Matthias Schneider, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Coca-Cola Schweiz

Mit neuen Produkten hatte Coca-Cola allerdings nicht immer ein glückliches Händchen: Die Coca-Cola Life stellte sich als Flop heraus: In Australien und Grossbritannien ist sie bereits wieder aus den Regalen verschwunden. Auch in Deutschland wird die grüne Flasche laut «Handelsblatt» nicht mehr in Gastronomie und Kiosken verkauft. 

Produkte mit weniger Zucker

In der Schweiz hält man noch an den grünen Fläschchen fest: Coca-Cola Life werde Bestandteil des Produkt-Portfolios bleiben, sagt Patrick Bosshart, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Coca-Cola HBC Schweiz zu Handelszeitung.ch. Im März habe man eine neue Formulierung im Markt lanciert, bei der 50 Prozent des Zuckers anstatt der bisher 33 Prozent substituiert worden seien. «Coca-Cola Life ist ein langfristiges Konzept und wir sind laufend daran, den Zuckeranteil in dieser Innovation zu senken, ohne dabei einen Kompromiss im Geschmack einzugehen», so Bosshart

Der Trend zu zuckerlosen Getränken sowie Smoothies, Tees und Wasser setzt Coca-Cola seit längerem stark zu. Man arbeite weiter an Produkten mit weniger Zucker, sagte zuletzt der neue Chef des Getränke-Herstellers James Quincey. Ausserdem straffe man die Geschäftsabläufe, um Kosten zu senken.

Weniger Gewinn

Im Zuge dieses Sparkurses gab der Konzern zuletzt bekannt, 1200 Stellen abzubauen. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte Coca-Cola mit 1,18 Milliarden Dollar ein Fünftel weniger als vor Jahresfrist verdient. Der Umsatz sank das achte Quartal in Folge: Diesmal um rund 11 Prozent auf 9,12 Milliarden Dollar. Ob neue kalorienarme Getränke den Sinkflug aufhalten können, ist fraglich.

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Redaktorin Caroline Freigang
Caroline Freigangschreibt seit 2019 für den Beobachter – am liebsten über Nachhaltigkeit, Greenwashing und Konsumthemen.Mehr erfahren