Der Grossverteiler Coop hat im vergangenen Jahr wieder mehr verdient als im Jahr davor. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 1,3 Prozent auf 782 Millionen Franken, der Reingewinn gar um 12 Prozent auf 531 Millionen Franken, wie Coop am Dienstag bekanntgab.

Das bessere Ergebnis ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass 2018 die Einstellung der Onlineplattform Siroop das Ergebnis der Coop-Gruppe belastet hatte. Letztes Jahr schloss Coop nun wieder an die Entwicklung der Jahre davor an, in denen der Gewinn kontinuierlich gesteigert werden konnte.

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Die Gewinnverbesserung ist allerdings auch vor dem Hintergrund des stagnierenden Umsatzes zu betrachten, den Coop 2019 verzeichnete. Wie bereits Anfang Januar kommuniziert kam die Coop-Gruppe letztes Jahr auf einen Konzernumsatz von 30,7 Milliarden Franken.

Dass damit trotz eines Umsatzplus im Detailhandelsgeschäft über die ganze Coop-Gruppe gesehen der Umsatz praktisch auf dem Niveau des Vorjahres verharrte, hängt mit Wechselkurseffekten aus dem in der Transgourmet-Gruppe zusammengefassten Grosshandelsgeschäft zusammen.

Transgourmet ist hauptsächlich ausserhalb der Schweiz, das heisst namentlich in Deutschland, Frankreich und Österreich, aber auch in Osteuropa und Russland tätig. In den jeweiligen Lokalwährungen betrachtet ist das Grosshandelsgeschäft gemäss Coop um 3,7 Prozent gewachsen. In Schweizer Franken umgerechnet ist der Transgourmet-Umsatz dagegen nur 0,3 Prozent gestiegen.

Das Umsatzplus im Schweizer Detailhandelsgeschäft von Coop ist auf Mehrumsatz in den Supermärkten als auch bei den so genannten Fachformaten, zu denen etwa die Möbelkette Livique oder der Haushaltselektronikhändler Fust zählen, zurückzuführen. Besonders gewachsen ist dabei der Online-Handel, aber auch das tendenziell mit höheren Margen ausgestattete Geschäft mit Bio-Produkten und mit Nachhaltigkeits-Labeln ausgezeichneten Gütern legte stark zu.

Migros steht weniger gut da

Coop dürfte mit seinen Gewinnzahlen insgesamt besser dastehen als die Migros, die in der Schweiz die Hauptkonkurrentin von Coop ist. Die Migros-Gruppe konnte 2019 über alles gesehen zwar einen etwas höheren Umsatz als im Vorjahr erzielen, wie im Januar bekannt wurde. Sie hatte aber speziell bei den Supermärkten mit schrumpfenden Umsätzen zu kämpfen.

Und nicht nur das: Der 2019 eingeleitete Verkauf der darbenden Wohnaccessoire-Kette Gries Deco und die Aufgabe der Möbelhaus-Marke Interio dürften auch das Geschäftsergebnis des Jahres belasten. Die Migros legt ihre Gewinnzahlen im März vor.

(awp/tdr)