Die Cotra Autotransport AG mit Sitz in Rothrist entstand 1965 aus der Fusion von Universal Express (Lagerhäuser Aarau) und der schweizerischen Filiale von Züst-Ambrosetti. Heute steht hinter der Cotra eine private Aktiengesellschaft mit sechs Aktionären. Martin Furrer (52), der das Unternehmen seit elf Jahren leitet: «Rothrist ist aus historischen Gründen Hauptsitz des Unternehmens. Ford war 1965 der erste Kunde. Deshalb liess sich die Cotra Autotransport AG in Rothrist nieder und baute von dort aus das Unternehmen sukzessive auf und aus.»

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Spezialist für Feinverteilung

Im vergangenen Jahr transportierte die Cotra Autotransport AG 170000 Fahrzeuge in der Schweiz. Cotra ist zur Hauptsache auf die Feinverteilung von Autos spezialisiert. Auch am Rothrister Logistikunternehmen gingen die rückläufigen Autoverkäufe hier zu Lande nicht spurlos vorüber. Das dokumentiert jedenfalls die Anzahl der Lastwagen, deren Marken ziemlich bunt gemischt sind. Furrer: «Im Moment haben wir noch 60 Autotransporter im Einsatz stehen, mehrheitlich der Marken Scania, Renault, einige Volvo und MAN und einzelne Iveco.»

Im Unternehmen Cotra sind heute rund 150 Personen beschäftigt. Furrer: «Wir haben aber noch einige zum Unternehmen gehörende Tochtergesellschaften. Mit denen zählen wir bereits mehr als 350 Angestellte.» Eckwerte wie Umsatz und Gewinn gibt das Unternehmen nicht bekannt.

Nicht allein nur spedieren

In den Zentren Rothrist (Ford, Mazda) und Studen (Opel, Saab, GM US-Modelle) bewerkstelligt Cotra zudem die gesamte Fahrzeugaufbereitung. Einerseits werden in den Servicezentren im Auftrag der Importeure auch gewisse Umbauten von Neufahrzeugen vorgenommen, anderseits auch alle Dienstleistungen erbracht. Furrer: «Bis zur kundenfertigen Aufbereitung inklusive Motorfahrzeugkontrolle können wir in Rothrist und Studen alles anbieten.» Den bedeutendsten Anteil am Transportvolumen bilden die Amag-Fahrzeuge, die ab Birrfeld verteilt werden; im «Huckepack» verschoben werden somit Fahrzeuge der Marken VW, Audi, Porsche, Skoda und Seat.

Furrer zu den Infrastrukturen: «Alle Niederlassungen haben einen eigenen Gleisanschluss.» Auf dem 70000 m2 grossen Gelände in Rothrist besteht eine Neuwagenparkkapazität von 2500 Fahrzeugen und auf dem 150000 m2 grossen Gelände in Studen ein maximales Aufnahmevolumen von 4000 Autos. Sowohl in Rothrist als auch in Studen ist die Cotra Autotransport AG nur Betreiber, nicht Inhaber der genutzten Liegenschaften. Beide Areale gehören den Importeuren. Furrer: «Bei der Amag in Birrfeld ist die Situation noch etwas differenzierter, für sie führen wir nur die Transporte durch. Die gesamte Lagerbewirtschaftung und die Fahrzeugaufbereitung bewältigt die Amag selber.»

Neben ihren Aufbereitungszentren betreibt die ISO 9001:2000 zertifizierte Cotra Autotransport AG eine Lastwagen-Werkstatt in Strengelbach, das Karosseriewerk Birrfeld AG, die Cartec Carrosserie-Technik AG in Studen und in Tschechien die Litra Autotransporte s.r.o.

Für Cartec hat Cotra einige Mio Fr. aufgewendet. Primäres Ziel des Wiederaufbereitungszentrums für gebrauchte Flottenfahrzeuge ist es, Autos von Mietwagenfirmen, die aus der Flotte herausgenommen werden, an einem zentralen Ort effizient und schnell so aufzubereiten, dass sie in den Occasionenverkauf bzw. zurück zum Händler gehen können. Am gleichen Ort findet auch die Qualitätsverbesserung für Opel- und Saab-Fahrzeuge statt. Während des knapp zweijährigen Bestehens der Cartec wurden 4000 Fahrzeuge aufbereitet. Furrer: «Hier steht ein Full-Service-Konzept mit der Cotra-Transportabteilung dahinter.» Bei der Cartec AG sind mittlerweile 25 Mitarbeiter mit der Autoaufbereitung beschäftigt.

In Tschechien Marktführer

Doch Cotra kennt man nicht nur in der Schweiz. Furrer: «In Tschechien machen wir exklusiv den Import und die Aufbereitung der Fahrzeuge der französischen Marke Peugeot. Wir wickeln dort Zollabfertigung, Lagerbewirtschaftung und Feinverteilung ab. Ausserdem kümmern wir uns um ein Drittel der Feinverteilung des Skoda-Volumens und die Feinverteilung von Renault.»

Die Litra Autotransporte wurde innerhalb weniger Jahre in Tschechien zum Marktführer und beschäftigt über 200 Mitarbeiter. In diesem Jahr wird die Flotte auf 130 Trucks hochgefahren. Die gelben Litra-Autotransporter mit dem roten Aufbau sieht man immer öfter auch auf hiesigen Strassen zum Beispiel, wenn sie die für die Schweiz bestimmten 5000 Skoda anliefern und auf dem Rückweg nahe der Schweizer Grenze Peugeots in Mülhausen abholen.

Im tschechischen Kolin wurde kürzlich ein neues Werk eröffnet, ein Joint Venture zwischen Toyota und PSA. Dort werden pro Jahr 300000 Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroën C1 von den Produktionsbändern rollen. Furrer: «In Kolin hatten wir die Möglichkeit, für Toyota ein riesengrosses Verteilzentrum auf die Beine zu stellen.»