Am Dienstag in der Früh hat der Verwaltungsrat der Credit Suisse ein Machtwort gesprochen. Nach den Pleiten um Archegos Capital und den Startup-Unternehmer Lex Greensill muss oberste Risikochefin gehen. Lara Warner war ihrer Aufgabe nicht gewachsen und schielte stets auf den nächsten (heissen) Deal – statt auf die Minimierung der Risiken.

Mit ihr geht der Chef des Investmentbankings, auch er nicht mehr tragbar.

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Wichtig ist ferner, dass der Kompensation-Report und die Decharge der Verantwortlichen der Bank über die GV hinaus aufgeschoben werden. Und dass Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner auf sein Präsidialhonorar für die letzten 12 Monate verzichtet – auf 1,5 Millionen Franken.

Das ist eine nette Geste. Mehr nicht.

Denn das Machtwort von diesem Dienstag ist nicht klar genug. Die Bank muss endlich eine konsequente, ja radikale Kultur der Risikokontrolle durchziehen und diese auch ins Kompensationssystem einbauen. Und es müssen Brandschutzmauern zwischene Hochrisiko-Geschäften aufgebaut werden, indem man allenfalls das Investmentbanking verselbständigt und diese Dienstleistungen zukauft.

Es kann nicht sein, dass ein paar geldgierige Banker eine globale Vermögensverwaltungsbank, die von Solidität und Berechenbarkeit lebt, immer wieder in die Bredouille bringen.

Die Schubumkehr wird nicht mehr die Aufgabe von Urs Rohner sein, der viel zu zögerlich agierte. Sein Nachfolger Antonio Horta-Osorio wird durchgreifen müssen, radikal.