Die Credit Suisse wechselt nach den anhaltenden Turbulenzen und einem erneuten Verlust im ersten Quartal 2022 mehrere Geschäftsleitungsmitglieder aus. Der Rechtschef, der Finanzchef und der Chef des Asien-Geschäfts nehmen ihren Hut.

David Mathers, der seit 2010 CFO und seit 2016 CEO von Credit Suisse International (CSI) ist, habe den Wunsch nach einer Herausforderung ausserhalb der Credit Suisse geäussert, teilte die Grossbank am Mittwoch mit. Er werde aber seine Aufgaben solange fortführen, bis die geeigneten Nachfolger für beide Funktionen gefunden worden sind.

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Die Bank sucht intern und extern einen geeigneten Kandidaten. In diesen Prozess sei auch Mathers involviert, hiess es.

Markus Diethelm bis 2021 bei der UBS

Ausserdem verlässt Rechtschef Romeo Cerutti die Bank. Nachfolger wird per 1. Juli Markus Diethelm, der frühere Chefjurist der Konkurrentin UBS. Diethelm war erst vor wenigen Monaten von seinem Amt als «General Counsel» der UBS zurückgetreten. Er hatte das Amt von 2014 bis 2021 bei der UBS Group inne, und ab 2008 dieselbe Funktion für die UBS AG. Cerutti war über zehn Jahre in der Funktion bei der CS.

Helman Sitohang gibt zudem seinen Posten als Leiter der Region Asien-Pazifik (APAC) per 1. Juni ab. Der singapurische Staatsbürger war der 2014 zum CEO von APAC - bis 2021 eine eigene Division - ernannt worden. Er werde als Senior Advisor des CEO bei der Credit Suisse bleiben und sich auf Kernkunden und die strategische Entwicklung in der Region APAC konzentrieren, hiess es.

Edwin Low kommt für Helman Sitohang

Zu Sitohangs Nachfolger wurde Edwin Low, der bereits seit 1996 bei der Grossbank tätig ist, ernannt. Low ist derzeit Co-Head Investment Banking APAC mit Sitz in Singapur und agiert als CEO für Südostasien.

Die Credit Suisse befindet sich seit über einem Jahr in schweren Turbulenzen. So war sie im vergangenen Jahr von den beiden Debakeln um den Hedgefonds Archegos und um die mit Greensill Capital erstellten «Lieferketten-Finanzierungsfonds» erschüttert worden. Zudem musste der eben erst gewählte Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório nach nur gerade acht Monaten wegen Corona-Verstössen wieder abtreten.

Die CS musste das Geschäftsjahr 2021 mit einem massiven Verlust abschliessen. Auch die ersten drei Monate im neuen Jahr verliefen wieder verlustreich.

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(awp/gku)