Ist das Online-Konto CSX der Credit Suisse ein Erfolg? Im Umfeld der Fussball-Europameisterschaft wirbt die Grossbank intensiv für das Bankkonto, das vom Handy aus gesteuert wird. So einfach wie Fussball spielen sei es. Mit Fouls und Offside?

Wie viele Kunden die CS bisher für ihr im Herbst lanciertes Angebot gewinnen konnte, ist eines der grossen Geheimnisse in der Bankbranche. Zum Jahresabschluss liess sich die Bank lediglich entlocken, es seien mehr als 10'000 Kontoeröffnungen. Und man befinde sich im fünfstelligen Bereich.

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Gerade viel wäre das noch nicht. Das im Frühling gestartete Joint Venture von Swissquote und Postfinance, Yuh, brachte es nach kurzer Zeit auf 10'000 Kunden.

Zwei Varianten

Während die Credit Suisse bislang vor allem auf Neukunden setzte, wirbt sie nun auch bei bestehenden Retailkunden für das neue Angebot. Diese sollen von einem traditionellen Konto auf das digitale CSX-Angebot wechseln. Mitte Juni verschickte die Bank entsprechende Werbebriefe an ihre Kunden.

Interessant jedoch: Im Brief wirbt die Grossbank lediglich für die kostenpflichtige Variante von CSX für 3.95 Franken pro Monat. Dass es auch eine zweite Version ohne feste Kontoführungsgebühr gibt, verschweigt sie. Die kostenpflichtige Variante lohnt sich nur für Kunden, die pro Monat mindestens zwei Mal einen Bargeldbezug tätigen, oder die regelmässig in ein Swisscom-Kino gehen. Ansonsten sind die zwei Versionen deckungsgleich. 

Kontowechsel gegen 8 Franken Kartengebühr

Credit-Suisse-Sprecherin Cécile Rietschi sagt, man mache den Kunden ein auf den Bedürfnissen basierendes Angebot. Bezogen auf das von der «Handelszeitung» geführte Testkonto sagt sie, dass das Konto CSX Black mit 3.95 Franken deutlich günstiger sei als das bestehende Konto für 10 Franken pro Monat. Noch günstiger wäre in diesem Fall aber die Kontovariante ohne Monatsgebühr gewesen, fielen in der Vergangenheit doch kaum Bargeldbezüge an. Die «Handelszeitung» hält zu Testzwecken Privatkonten bei den meisten grossen Banken. 

Warum die CS nicht auch die spesenfreie Version erwähnt, sagt Rietschi nicht. Ein Wechsel auf das Angebot «White» könne anschliessend immer noch in der App vorgenommen werden. Dabei falle jedoch eine «Kartenersatzgebühr» von 8 Franken an. 

Zur Zahl der Kunden macht Rietschi keine Angaben. Man «skaliere stetig» und verfüge derzeit über eine fünfstellige Zahl an Kunden.

Michael Heim Handelszeitung
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