Es ist eine Frage, die so manche Freundschaft auf die Probe stellt: Darf man im «Uno»-Spiel eine «Plus-zwei-Karte» mit der gleichen kontern? Der Gegenspieler müsste dann vier statt zwei Karten aufnehmen. Nach den offiziellen «Uno»-Regeln ist das nicht erlaubt, Pierre Lippuner findet: «Blödsinn». Für den 32-jährigen Spieleentwickler ist die Debatte ein klares Zeichen dafür, dass letztlich die Gesellschaft über die Dynamik eines Spiels entscheidet.
Wir befinden uns in einem Provisorium gleich neben dem St. Galler Güterbahnhof – eingepfercht zwischen Tattoo-Studio, Architekturbüro und Keramikwerkstatt findet man seit gut einem Monat den Hauptsitz der Spielschmiede Rulefactory AG. Lippuner und seine Kollegen Fabian Engeler, Pascal Frick und Stefan Weisskopf geben seit 10 Jahren unter diesem Namen eigene Gesellschaftsspiele heraus.