Die UBS plant im ersten Schritt die Übernahme des Grossteils der Wealth Manager der Credit Suisse im asiatisch-pazifischen Raum. Damit ist dieser Bereich einer der wenigen, der von massiven Einschnitten verschont bleibt.

Hinter dem Schritt steht Iqbal Khan, der Chef des UBS-Wealth Management, berichten informierte Kreise. 

Die UBS ist in Asien ein Schwergewicht

Khan setzt darauf, dass in Asien weiterhin lukrative Kunden hinzukommen werden. Die Zahl der Privatbanker der UBS in der Region erhöht sich damit auf 1200 — mehr als die ihrer beiden grössten Kontrahenten DBS und HSBC zusammengenommen.

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Die Pläne stehen im deutlichen Gegensatz zum Umgang der UBS mit der Investmentbank der Credit Suisse, bei der es wahrscheinlich zu weitreichenden Kürzungen kommen wird. 

UBS-Manager haben ihren Kollegen schon mitgeteilt, dass sie eher ihre eigenen Ränge selektiv stärken wollen, die risikoreichen Geschäftsbereiche der Credit Suisse hingegen abstossen, wie Bloomberg zuvor berichtete. Die geplante Abspaltung unter der Marke Credit Suisse First Boston ist durch die Notübernahme unter die Räder gekommen.

Einige Standorte dürften geschlossen werden

Ein UBS-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Die UBS wird in den nächsten Monaten entscheiden, ob sie Banker behalten wird, deren Aufgaben sich in Märkten wie Hongkong, Singapur und Japan überschneiden, heisst es. 

Die Niederlassungen der Credit Suisse in Indien und Australien wird die UBS wohl behalten, denn diese füllen eine Leerstelle bei der grössten Schweizer Bank.

Khan stellte eine Spitzenbankerin an

Khan hat zuletzt in einem bemerkenswerten Coup die Spitzenbankerin Jin Yee Young von der Deutschen Bank zurückgeholt, nachdem sie gerade erst von der Credit Suisse dorthin gewechselt war.

Der Zusammenschluss der beiden Bankriesen hat mit dem Vollzug der Übernahme am Montag nun ernsthaft begonnen. Die UBS-Spitze, darunter Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher, hat klargestellt, dass die Banker der Credit Suisse einem «Kulturfilter» unterzogen werden, damit unerwünschte Praktiken nicht in die vereinigte UBS einsickern.

(bloomberg/mbü)

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