Am 6. Januar 2012 fanden Bekannte die 63-jährige Alexandra Sprüngli tot in der Badewanne ihres Feriendomizils in Arosa. Das berichtete die Nachrichtensendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens aufgrund von Recherchen der «Glückspost».

Die Staatsanwaltschaft Graubünden liess den Todesfall der eigentlich kerngesunden und vermögenden Frau untersuchen - sie sei in der Badewanne ertrunken, was zum Erstickungstod führte. Warum Alexandra Sprüngli das Bewusstsein verloren hatte, bleibt unklar. Polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass keine Dritteinwirkung stattfand.

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Heilerin und Callgirl

Alexandra Sprüngli, mit bürgerlichem Namen Heidi Gantenbein, war als Heilerin tätig. Im Juli 1992 heiratete sie den 28 Jahre älteren Schoggi-König Rudolph R. Sprüngli, der sich nach fast einem halben Jahrhundert Ehe von seiner damaligen Frau scheiden liess.

Rudolph R. Sprüngli verstarb am 21. Januar 2008 und hinterliess Alexandra Sprüngli ein Millionenvermögen.

Die bis zur Heirat 1992 weitgehend unbekannte Neue an Sprünglis Seite hatte den Chocolatier schon seit Jahren beraten und in der Absicht bestärkt, das Topmanagement von Lindt & Sprüngli auszuwechseln – was 1989 geschehen war. Sie geriet auch in den Verdacht, eine Erbschleicherin zu sein. Verstärkt wurde dieser Verdacht, weil sie 1986 den 78-jährigen Gossauer Fabrikanten Max Burri geheiratet hatte, der ein Jahr später starb und ihr 4,5 Millionen Franken hinterliess, wie die «Glückspost» schreibt.

In den Wochen vor der Heirat waren in den Medien Nacktfotos der angehenden Fabrikantengattin aufgetaucht. Geschichten über Alexandra Sprünglis angebliches Vorleben als Callgirl und Sektenmitglied machten den Skandal perfekt.

Von all den Anschuldigungen verunsichert, verschob Rudolph R. Sprüngli den ersten Hochzeitstermin mit Alexandra Sprüngli; er liess ihr Vorleben druchleuchten. Das Ergebnis bekräftigte den Patron jedoch in seinem Entschluss. Seit seiner Heirat lebte das Ehepaar in Alexandra Sprünglis «Haus zur Quelle» in Forch ZH, wo sie anfangs auch ihre Beratungen durchführte. Heute steht die Villa nicht mehr, eine Baustelle zeugt von Plänen Alexandra Sprünglis, dort eine neue Immobilie zu erstellen.

Nur kleiner Kreis erfuhr vom Tod

Über ihren Tod informierten enge Vertraute nur einen kleinen Kreis. Bis vor wenigen Tagen war selbst auf ihrer Homepage nichts von ihrem Ableben zu lesen. Aufgrund der Recherchen der «Glückspost» wurde die Seite dann aktualisiert. 

Am 8. Juni 2012 veröffentlichte das Amtsblatt des Kantons Zürich, dass Alexandra Sprüngli über ihren Nachlass verfügt und Erben eingesetzt hatte. Melden sich keine Angehörige der grosselterlichen Verwandtschaft, geht das Millionenerbe an die von Alexandra Sprüngli eingesetzten Erben.

(chb/muv)