Sie sind der grösste Berater für Aufenthaltstitel und Staatsbürgerschaften weltweit. Kriege und Krisen sind gut für Ihr Geschäft?

Das ist so. Die Covid-Krise hat allen vor Augen geführt, dass persönliche Mobilität sehr stark vom Pass und vom Aufenthaltsstatus abhängt. Und dass diese Mobilität sehr schnell sehr stark eingeschränkt werden kann. Auch bei uns im Westen. Der zweite Faktor ist der Krieg in der Ukraine. 

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Wie stark hat der Angriff auf die Ukraine Ihr Geschäft beeinflusst?

Dieser Krieg hat dazu geführt, dass Leute mit einem Pass aus Russland im Westen diskriminiert werden, auch wenn sie nicht mit dem Putin-Regime einig sind. Das ist sozusagen ein Kollateralschaden. Wir haben gewisse Werte – Reisefreiheit, Gleichbehandlung vor dem Gesetz, einige Menschenrechte – einfach so über Bord geworfen. Die EU hat 2022 beschlossen, das erleichterte Visumverfahren aufzuheben. Zudem wollen Banken mit Geld von russischen Staatsbürgerinnen und -bürgern nichts mehr zu tun haben. Das ist zwar verständlich, aber unfair. Heute sind es Russen, morgen trifft es andere. Das geht doch nicht. Wir hingegen sorgen zu einem gewissen Grad dafür, dass die individuelle Freiheit und Grundrechte gesichert sind.