Die international tätige Privatbankengruppe EFG International, dessen Profitabilität in der Finanzkrise zusammenbrach und die letztes Jahr zudem hohe Abschreiber machen musste, peilt schlankere Strukturen an. Die Zahl der Angestellten soll um bis zu 15 Prozent gesenkt werden.

Heute beschäftigt EFG nach eigenen Angaben in dreissig Ländern rund 2500 Angestellte. Im Zuge der Reorganisation, welche die Kosten um jährlich 35 Millionen Franken drücken sollen, werden auch Geschäftsstellen und Buchungszentren geschlossen, wie es am Dienstag in einem Communiqué hiess. Derzeit betreibt EFG International 18 Buchungszentren und über 50 Niederlassungen.

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Geschlossen werden laut Communiqué insbesondere die EFG Bank in Schweden sowie die Niederlassungen in Dubai und Abu Dhabi.

Vor diesem Hintergrund sei das bisher kommunizierte Finanzziel (Kern-Reingewinn von 140 bis 160 Millionen Franken; IFRS-Reingewinn von 110 bis 130 Millionen Franken) hinfällig geworden, heisst es weiter. Die im laufenden Jahr anfallenden Restrukturierungskosten und Goodwillabschreibungen würden 2011 zu einem Verlust führen. Gegenwärtig erwirtschaftet das laufende Geschäft auf annualisierter Basis einen IFRS-Reingewinn von zirka 110 Millionen Franken.

Fehlentwicklungen ausserhalb des Kerngeschäfts

Das Vermögensverwaltungsgeschäft von EFG International sei profitabel und gehöre punkto Akquisition neuer Kundengelder zu den besten der Branche, schreibt die Privatbankengruppe weiter. Allerdings seien die Stärken von EFG International in den letzten Jahren durch Fehlentwicklungen überschattet worden, zu welchen Investitionen ausserhalb des Kerngeschäfts gehörten.

Ihre Asset-Management-Sparte EFG Financial Products will die Bankengruppe denn auch abspalten und an die Börse bringen. Der Zeitpunkt des Börsengangs sei von den Marktbedingungen abhängig, heisst es im Communiqué.

Die Kosten der angekündigten Restrukturierungen werden sich laut EFG International im laufenden Jahr auf rund 50 Millionen Franken belaufen. Zudem muss gleichzeitig Goodwill von 250 Millionen Franken abgeschrieben werden. Dies wird sich negativ auf die Jahresrechnung der Privatbankengruppe auswirken.

(vst/sda/awp)