Die Deutsche Bank hat im Jahr 2009 einem einzelnen Investmentbanker einen Rekordbonus von 80 Millionen Euro für das zurückliegende Jahr genehmigt. Das berichtet der «Stern». Demnach sollte mit dieser Summe der Zinsspekulant Christian Bittar belohnt werden, gegen den inzwischen wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor ermittelt wird und den die Bank 2011 entlassen hat.

Zum Vergleich: Der damalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann habe zu seiner besten Zeit 14 Millionen Euro im Jahr verdient, Festgehalt plus Bonus, schreibt das Magazin. Für das Finanzkrisenjahr 2008 kassierte der Schweizer demnach 1,4 Millionen Euro - auf einen Bonus verzichtete er damals, wie alle anderen Vorstandsmitglieder auch.

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Der Bonus-Anspruch von Bittar ergab sich laut «Stern»-Informationen aus einer vertraglichen Formel, nach der dem Investmentbanker ein fixer Prozentsatz der von ihm erzielten Spekulationsgewinne zustand.

Der Gewinn soll in einem Jahr 500 Millionen Euro betragen haben. Der Vorstand habe Anfang 2009 den Bonus-Anspruch akzeptiert und lediglich beschlossen, die Auszahlung über mehrere Jahre zu strecken. Als Bittar 2011 die Bank verlassen musste, wurden die letzten 40 Millionen Euro einbehalten, heisst es weiter.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich nicht zu dem konkreten Fall äussern. Der heutige Deutsche-Bank-Co-Chef Anshu Jain - in dessen Zuständigkeit die Zinsspekulationen damals fielen - erklärte laut der Nachrichtenagentur dpa im Januar 2013, derartige Vergütungsmodelle gebe es bei der Bank seit der Finanzkrise nicht mehr.

(tno/rcv)