Man mag zu Wettbewerben stehen, wie man will. Tatsache ist: Der Grand Prix der besten Schweizer Weine hat sich - unter den vielen, teils allerdings unwichtigen Wettbewerben - mit Abstand auf die Verfolger etabliert als Nummer eins. Als grösster und entscheidender hiesiger Concours. Unterstrichen wird dessen Gewicht durch die Tatsache, dass gegenüber dem letzten Jahr die Teilnehmerzahl erneut um hohe 30 Prozent stieg. 560 Schweizer Weinbaubetriebe stellten sich mit weit über 2700 Proben den 150 Degustatoren. Wer hier in die Kränze kommt, dies in den elf Kategorien (siehe Aufstellung) und den drei Spezialwertungen, der darf von sich behaupten, zur nationalen Produzentenelite zu gehören.

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Ex-CS-Bankdirektor Winzer des Jahres

Wichtigster Spezialpreis der vom Weinmagazin «Vinum» und von der Vereinigung Vinea organisierten nationalen Leistungsschau ist der Titel Schweizer Winzer des Jahres. Zugesprochen wird die Goldmedaille jenem Produzenten mit dem besten Gesamtresultat der eingereichten Weine. 2010 geht der Titel in die Südschweiz. Winzer des Jahres ist Meinrad Perler, Bauernsohn aus Estavayer-le-Lac FR, Ex-Credit-Suisse-Bankdirektor, Ex-Klinikchef und heute Weinproduzent. Seit rund 15 Jahren ist Perler Teil der Tessiner Weinelite. Seit dem Kauf des verlassenen Bauernguts «L’Ör» in Arzo im Jahr 1981 hat Perler seine Vision vom Spitzenweingut Schritt für Schritt umgesetzt. Seit 1994 wird im eigenen Keller vinifiziert, seit 2004 sind sämtliche Weine Eigenkelterungen.

22 Hektar gross ist das Gut mittlerweile, die Namen der einzelnen Höfe - Tenimento dell’Ör, Tenimento La Prella - sind jedem Weinliebhaber Begriff. Rund 30 Rebsorten werden angebaut, sieht man vom experimentellen Sortengarten ab, in dem gar 600 Varietäten wachsen. Das Weinsortiment basiert überwiegend auf der Hauptsorte Merlot, enthält aber auch Weissweine und zählt über 20 Gewächse. Für die Weinbereitung sind der beratende Önologe Sacha Pelossi und Kellermeister Philipp Rüttimann zuständig.

Perler setzte sich vor die beiden ebenfalls für den Titel nominierten Favoriten und früheren Gewinner Diego Mathier, Salgesch VS, und Provins Valais, Sion. Mit seinem Sottobosco Rosso del Ticino 2008 gewinnt Perler auch die Spezialwertung Prixi Vinissimo. Der Prix Bio Suisse für den besten biologisch erzeugten Wein geht - wie schon im Vorjahr - an Reynald Parmelin, Begnins VD, für seinen Johanniter 2008.