An der Bilanzmedienkonferenz im März präsentierte sich die Ruag selbstbewusst. Denn der Rüstungskonzern von einst, zu dem viele Menschen ein eher ambivalentes Verhältnis hatten, hat sich zum weltweit tätigen Technologiekonzern gemausert, der für Hochschulabsolventen sehr viele Chancen bietet.

Die Ruag ist nach der Übernahme des Raumfahrtgeschäfts von Saab Space in Schweden und von deren Tochtergesellschaft Austrian Aerospace in Österreich seit 2008 Europas grösster unabhängiger Raumfahrtzulieferer. 2009 stiessen mit dem Kauf von Oerlikon Space zudem anerkannte Experten sowie Spitzentechnologien zur Gruppe. Die Produktionsstandorte befinden sich neben der Schweiz in Deutschland, Österreich, Schweden, Ungarn und den USA.

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Ruag macht Hochschulmarketing

Die Ruag fokussiert sich auf zwei Marktsegmente: Aerospace (Raum- und Luftfahrt) und Defence (Sicherheit und Wehrtechnik), in denen sie zu ungefähr gleichen Teilen zivile und militärische Anwendungen bedient. Dabei stützt sie sich auf sechs Divisionen ab: Space, Aviation und Technology im Segment Aerospace sowie Electronics, Land Systems und Ammotec im Segment Defence.

Die Ruag präsentiert sich als potenzieller attraktiver Arbeitgeber für junge Akademiker, besonders bei angehenden Ingenieuren. Mit einem koordinierten Hochschulmarketing soll diese Position weiter ausgebaut werden. Gefragt sind Absolventen der Wirtschaftswissenschaften sowie von IT- und Ingenieurswissenschaften für Forschung und Entwicklung, Technologie, Produktion, Projekt- und Qualitätsmanagement, aber auch für Verwaltung und Controlling.

Im «Trendence Graduate Barometer 2010» gehört die Ruag übrigens zu den Aufsteigern unter den Hochschulabsolventen im Inge-nieurwesen und in den Naturwissenschaften (siehe Tabelle rechts).

Ameos rekrutiert vor allem Chefs

Die aufstrebende Ameos-Gruppe mit Hauptsitz in Zürich wurde 2002 gegründet mit dem Ziel, Spitäler zu übernehmen, diese zu sanieren und für eine langfristige Perspektive zu entwickeln, so das Fazit im Firmenporträt. In den Krankenhäusern, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen stehen gegenwärtig an 37 Standorten in Deutschland knapp 4900 Betten und Plätze zur Verfügung.

Ameos beschäftigt im deutschsprachigen Raum total 6000 Menschen. In Zürich arbeiten rund 40 Personen in den Bereichen Finance, Controlling, Recht, Beteiligungserwerb, Geschäftsfeld- und Unternehmensentwicklung sowie Personalmanagement.

Vorstandsmitglied Marina Martini ist etwa für die Unternehmensentwicklung zuständig. Sie schildert Ameos als Gesundheitsdienstleister, «also in einer Branche, die etabliert und durch die epidemiologische Entwicklung ziemlich krisensicher, aber aktuell auch sehr stark im Wandel ist». Martini ergänzt: «In Deutschland hat der Wandel bereits begonnen, in der Schweiz kommt er früher oder später.»

Die Hochschulabsolventen bei der Ameos-Gruppe würden diese Veränderungen im Gesundheitsmarkt hautnah miterleben. Ein junger Akademiker, der zum Beispiel als Spitaldirektor zum Unternehmen kommt, ist mittendrin, betont Martini, kann die lokale Gesundheitslandschaft mitprägen und hat einen spannenden, jedoch auch sehr herausfordernden Job. Einsatzmöglichkeiten bieten sich in Deutschland, vornehmlich als Geschäftsführer oder Direktor, bzw. in der Zürcher Zentrale im Bereich Controlling, Tax und Treasury sowie im Beteiligungserwerb.

Aldi begrüsst alle Fachrichtungen

Wer Aldi beim Markteintritt in die Schweiz Steine in den Weg legen wollte, staunt heute im sechsten Jahr danach über die Ausdauer des deutschen Discounters, der national an die 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Detailhändler besteht aus den beiden Unternehmensgruppen Aldi Süd und Aldi Nord. Beide sind freundschaftlich miteinander verbunden, gleichzeitig aber rechtlich, finanziell und organisatorisch unabhängig. Aldi Süd ist weltweit mit insgesamt 75 Zweigniederlassungen vertreten und betreibt Filialen in Deutschland, Österreich, Slowenien, Griechenland, Ungarn, Grossbritannien, Irland, Amerika, Australien und seit 2005 auch in der Schweiz.

Für gewillte Hochschulabsolventen - gefragt sind zwar sämtliche Fachrichtungen, Wirtschaftswissenschaften sind jedoch von Vorteil - beginnt der Einstieg mit einem zwölfmonatigen On-the-job-Training, das praxisnah und individuell fit für eine Führungsposition machen soll und von erfahrenen Aldi-Regionalverkaufsleitern begleitet wird.

Deborah Plonka, Geschäftsführerin von Aldi Suisse, erklärt: «Nach der Trainingsphase übernimmt der junge Einsteiger einen eigenen Verkaufsbereich und damit die Verantwortung für drei bis fünf Filialen mit bis zu 70 Mitarbeitern.» Das heisst ihrer Meinung nach: Tief Luft holen, denn nun ist selbständiges Handeln und Entscheiden angesagt in den Bereichen Planung und Organisation, Personalführung und -entwicklung sowie Umsatz und Controlling. Aldi benötigt jährlich rund 20 bis 25 Regionalverkaufsleiter. Als Einstiegsgehalt werden 100 000 Fr. bezahlt.