Die Schweiz strotzt vor Innovationskraft. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der beim Europäischen Patentamt (EPA) angemeldeten Patente von Schweizer Firmen auf einen neuen Rekordwert geklettert. Gemessen an den Anmeldungen pro Einwohner ist die Schweiz in Europa Spitzenreiter.

Die Patentanmeldungen aus der Schweiz sind gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 8'249 gestiegen, teilte das Amt am Donnerstag mit. Der alte Rekord aus dem Vorjahr lag bei 7'961 Anmeldungen.

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China steigert sich massiv

Insgesamt sind beim EPA aus der ganzen Welt mehr als 181'000 Patentanmeldungen eingegangen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 4 Prozent. Treiber dieses Wachstums waren die neu angemeldeten Patente aus China (+29%). Aber auch aus Südkorea (+14%) oder den USA (+5,5%) gab es deutliche Zuwächse.
 
Vor allem die Anträge für digitale Kommunikation schossen nach oben: um fast 20 Prozent auf mehr als 14'000. Am eifrigsten war der chinesische Netzwerkausrüster Huawei, der insgesamt mehr als 3500 Patente anmeldete und damit Siemens als Spitzenreiter ablöste. 

ABB liegt bei den Schweizer Firmen vorne

Das aktivste Schweizer Firmen beim EPA war 2019 ABB mit 689 Patentanmeldungen. ABB überholte Roche, die nach vier Jahren in Folge die Spitzenrangierung abgeben musste. Roche belegt mit 677 Patenten nun den zweiten Platz. Auf den weiteren Rängen folgen Philip Morris (424), Nestlé (365), TE Connectivity (237) und Novartis (225).

Nach Bereichen aufgeteilt stammten mit einem Anteil von 10 Prozent die meisten Schweizer Patentanmeldungen aus der Messtechnik. In der Medizintechnik lag der Anteil bei 9,3 Prozent, die Konsumgüter machten 7,5 Prozent aus und die Verpackungs- und Transportsysteme 6,5 Prozent.

Die deutlichste Zunahme gegenüber dem Vorjahr erfuhr die Computertechnik mit einem Anstieg von gut einem Drittel.

(reuters/awp/mbü)