Für die Trendstudie «Wie digitalisieren Sie Ihr Business?» von Cognizant, Lünendonk und der TU Darmstadt wurden im Zeitraum Februar bis Ende März 2016 insgesamt 126 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Der Fokus lag auf Unternehmen des gehobenen Mittelstands und grossen Unternehmen aus den Branchen «Handel», «Banken/Finanzdienstleister» und «Chemie/Pharma/Medizintechnik». Befragt wurden sowohl IT-Verantwortliche (CIO, CDO) als auch hochkarätige Entscheider aus den Fachbereichen der Unternehmen.

Grosse Unternehmen zu optimistisch 

Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen sich noch schwer damit tun, eine umfassende digitale Strategie zu entwickeln und digitale Innovationen erfolgreich zu vermarkten. Der Grund dafür kann darin liegen, dass sich viele Unternehmen des steigenden Drucks noch nicht bewusst sind bzw. ihn zwar in der Branche spüren, aber nicht auf sich beziehen: Denn danach befragt, wie stark sie die Veränderungen der Geschäftsmodelle in ihrer Branche einschätzen, gaben 61 Prozent der Unternehmen an, eine grosse oder sehr grosse Veränderung zu erwarten. In Bezug auf das eigene Unternehmen sind es mit 53 Prozent hingegen deutlich weniger.

Betrachtet man die Unternehmensgrösse, war dieser Effekt bei den grossen Unternehmen stärker als beim gehobenen Mittelstand. Die geringsten Abweichungen zwischen den Erwartungen bezüglich der Branche und dem eigenen Unternehmen weisen dabei die Banken und Finanzdienstleister auf. Die grössten Veränderungen bezogen auf ihre Branche erwarten die Befragten aus dem Handel.

Verpasste Chancen durch Verbleib in bekannten Fahrwassern

Als grösste Chancen der digitalen Transformation sahen die befragten Unternehmen Prozessverbesserungen und die Bindung bestehender Kunden. Wachstumsorientierte Themen wie das Erschliessen neuer Geschäftsfelder oder die Gewinnung neuer Kunden wurden hingegen als weniger aussichtsreich eingestuft. Dies kann einerseits damit zusammenhängen, dass in den letzten Jahren häufig die Kostenreduktion im Fokus von IT- und Digitalisierungsprojekten stand. Andererseits empfinden auch 70 Prozent der Befragten die digitale Transformation als einen von aussen aufgezwungenen Trend.

Auch bei der Entwicklung von Innovationen setzen die Befragten gerne auf Bewährtes: 92 Prozent entwickeln intern, 98 Prozent mit Partnern – häufig mit schon länger bekannten (Mehrfachnennungen möglich). Hingegen nutzen nur 18 Prozent auch offenere und weniger kontrollierbare Methoden wie Crowdsourcing.

Mut zu neuen Partnerschaften

Die Kooperationen basieren bei 80 Prozent der Unternehmen meist auf mittel- bis langfristigen Verträgen. Deutlich weniger verfolgen eine Joint-Venture- oder eine Beteiligungs- oder Übernahmestrategie an Start-ups bzw. Technologieunternehmen. Nur selten werden diese beiden Strategien parallel verfolgt.

Genau hier sollten Unternehmen ansetzen und ihr Netzwerk mit frischen Kontakten erweitern. Denn neue Partner, die in der digitalen Wirtschaft zuhause sind, können die notwendigen relevanten Technologien für ihre Branche evaluieren und bei der Integration helfen. Hier ist ein Umdenken und Mut zur Veränderung erforderlich, um nicht vom Wettbewerb abgehängt zu werden.

Die vollständigen Studienergebnisse sind hier verfügbar: 
http://digital.cognizant.de/drivingdigitalchange//