Generationen von Schweizerinnen und Schweizern haben schon mit glänzenden Augen in einer Filiale des Spielwarenhändlers Franz Carl Weber (FCW) gestanden. Doch die 143-jährige Geschichte des Unternehmens nimmt nun eine unschöne Wendung: Die Marke steht vor dem Aus.

Dabei sah vergangenes Jahr alles noch viel besser aus! Im Sommer übernahm der deutsche Drogerie-Riese Müller das ehemalige Familienunternehmen, das 2016 erstmals vor einer Insolvenz stand und seitdem kaum mehr auf die Beine kam. FDP-Nationalrat Marcel Dobler (43), zwischenzeitlich zum Mitbesitzer geworden, verkaufte vergangenes Jahr das Unternehmen und versprach, dass der «Franzki» weiterentwickelt und die Filialen beibehalten würden.

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Doch schon früh gab es Anzeichen, dass Müller die FCW-Standorte für sich nutzen würde. Schon im Dezember stieg Dobler aus dem FCW-Verwaltungsrat aus. Ein paar Monate später herrscht Gewissheit: Der FCW wird «vermüllert».

Müller wandelt FCW-Standorte in eigene Filialen um

Vor den FCW-Filialen in Bern, Basel, Luzern, an der Zürcher Bahnhofstrasse und in Zürich-Altstetten informiert Müller die Passanten über eine laufende Umwandlung der Filialen, wie CH Media berichtet: «Franz Carl Weber wird zu Müller», heisst es. In Biel wird die FCW-Filiale geschlossen.

«Franz Carl Weber wird zu Müller», heisst es in einem Infoplakat bei der FCW-Filiale am Zürcher Bahnhofplatz.

«Franz Carl Weber wird zu Müller», heisst es in einem Infoplakat bei der FCW-Filiale am Zürcher Bahnhofplatz.

Quelle: Jean-Claude Raemy

Müller hat bisher in seinen Drogerien auch Spielwaren verkauft. In gewissem Masse wird FCW nun eben um Drogerieprodukte erweitert. Die Müller-Pressestelle hat sich zur Umwandlung – die entgegen dem ursprünglichen Versprechen erfolgt – nicht geäussert.

In der Schweiz betrieb Müller Ende 2022 insgesamt 69 Filialen, FCW hatte 21 Standorte. Geht FCW vollends in Müller auf, käme die deutsche Drogeriekette hierzulande etwa auf Augenhöhe mit der Apothekenkette Coop Vitality. Die verkauft allerdings keine Spielwaren.

Der Artikel erschien zuerst beim «Blick» unter dem Titel: «Das Ende der Traditionsmarke Franz Carl Weber naht».