Im Reisedetailhandel kommt es zu einem Schulterschluss. Der Basler Dufry-Konzern spannt mit dem italienischen Raststätten-Betreiber Autogrill zusammen.

Bereits Ende Juni hatten Dufry und Autogrill Gespräche über eine Fusion bestätigt.

Durch die Fusion entsteht ein global tätiger Konzern, der eine Plattform für den Detailhandel rund um das Reisegeschäft bietet, wie beide Unternehmen am frühen Montagmorgen in einer Adhoc-Mitteilung bekannt gaben.

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Gemeinsam werde die neue Gruppe 2,3 Milliarden Passagiere in mehr als 75 Ländern bedienen können.

Sie verfüge über 5500 Geschäfte an 1200 Flughäfen und anderen Lokalitäten. Gemeinsam erziele die neu fusionierte Gesellschaft einen Umsatz von 13,6 Milliarden Franken sowie über ein operatives Ergebnis auf Basis EBIDTA von 1,4 Milliarden Franken (basierend auf Pro-Forma-Zahlen für 2019).

Die Fusion passe zur Dufry-Strategie.

Dufry-Aktien steigen um über 5 Prozent

Die Fusionspläne haben dafür gesorgt, dass die Aktien von Dufry am Montag gefragt sind. 

Die Aktien von Dufry sind um 9.15 Uhr um 5,5 Prozent auf 32,95 Franken gestiegen. Bereits am Freitag hatten sie 2,5 Prozent höher geschlossen. 

Die Verbindung der beiden Firmen werde zur Diversifizierung der Geschäftsbereiche beider Unternehmen beitragen, heisst es bei der Royal Bank of Canada.

Dagegen ist die Bank Vontobel etwas skeptischer. Eine Kombination auf den Flughäfen ergebe durchaus Sinn. Dadurch werde das Angebot von Dufry in den Schlüsselmärkten Europa und Nordamerika gestärkt.

Für das Autobahngeschäft dagegen sei ein Mehrwert schwieriger zu rechtfertigen, schreibt Analyst Pascal Furger.

Flughafen- und Autobahn-Geschäft sind zu unterschiedlich

Gar ablehnend äussert sich die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Das Vorhaben sei rational nur schwer nachvollziehbar, sagt Analyst Gian Marco Werro.

Synergien seien schwer greifbar und die Unterschiede zwischen dem Flughafen- und dem Autobahn-Geschäft seien zu gross.

Gleichzeitig werde die Integration zeitintensiv sein. Werro schliesst allerdings nicht aus, dass der Autobahn-Bereich nach der Fusion nachträglich noch abgespaltet wird.

(SDA/Awp/bsc)