Online-Shopping für Männer, übers Netz bestellt und mit telefonischer Beratung von Stylisten: Das ist das Feld des deutschen Startups Outfittery. Und das ist auch das Feld des ebenfalls deutschen Jungunternehmens Modomoto.

Beide Berliner Männerversteher-Firmen sind seit längerem auch in der Schweiz tätig, Outfittery unterhält hierzulande ein Team von 20 Stylistinnen. Jetzt schliessen sich Outfittery und die Curated Shopping Group, zu der Modomoto gehört, zusammen. Nach eigener Auskunft entsteht dabei «Europas grösster Personal Shopping Service».

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450 Mitarbeitende, 80 Millionen Euro Umsatz

Zusammen bringen die beiden Unternehmen 80 Millionen Euro Umsatz in die Waagschale, wobei rund zwei Drittel davon aus dem bisherigen Geschäft von Outfittery stammen. 450 Mitarbeitende beschäftigt das neue Unternehmen, das den Namen Outfittery tragen wird. 

Das neue Gemeinschaftsunternehmen bedient in neun europäischen Ländern rund eine Million Kunden, davon 120 000 in der Schweiz.

Julia Bösch und Andreas Fischer

Julia Bösch, Gründerin und Geschäftsführerin Outfittery, und Andreas Fischer, Geschäftsführer der Curated Shopping Group.

Quelle: Outfittery

Widersacher Stitch Fix greift an

Warum der Zusammenschluss genau jetzt, nach sieben Jahren Plackerei im gleichen Segment? «Wir haben uns mit der Curated Shopping Group über die Jahre immer mal wieder unterhalten», sagt Outfittery-Gründerin und Chefin Julia Bösch. «Aufgrund des Wachstums des kuratierten Shoppings in den USA gehen wir davon aus, dass Europa starken Nachholbedarf hat. Das ist für uns ein guter Zeitpunkt.»

Was die Gespräche befeuert haben dürfte: Just in dieser Zeit macht der US-Anbieter Stitch Fix seinen Europa-Einstieg. Der börsenkotierte Online-Modedienst aus San Francisco, der mit einem Umsatz von 1.2 Milliarden Franken um ein Vielfaches grösser ist als Outfittery, landet zunächst in Grossbritannien. Beobachter schliessen nicht aus, dass Stitch Fix auch das europäische Festland im Blick hat. 

«Es gibt dem ganzen Momentum»

Über Schweizer Pläne von Stitch Fix ist zwar nichts bekannt; das US-Unternehmen liess aber im April 2015 vorsorglich schon einmal eine Schweizer Web-Domain eintragen.

Die Ankunft von Stitch Fix, sagt Bösch, «ist nicht der ausschlaggebende Grund für die Fusion.» Und schiebt nach: «Es gibt dem ganzen natürlich Momentum.» Auf Deutsch: Die europäische Landung des US-Giganten war eben schon auch ein Grund für das Zusammengehen der beiden Berliner Männerversteher.