Dieselben Gala-Teigwaren, die in den Regalen von Coop stehen, werden auch den Kunden des deutschen Discounters Penny angeboten. Allerdings laufen sie bei Penny unter dem Namen «Vreneli»-Teigwaren, wie Coop-Sprecher Karl Weisskopf sagt.

Dass der Produktionsbetrieb von Coop, Pasta Gala in Morges, damit eine indirekte Konkurrentin von Coop beliefert, hält Weisskopf nicht für problematisch. Dies auch nicht, falls Rewe, die Muttergesellschaft von Penny und PickPay, in der Schweiz ebenfalls eine Penny-Kette lancieren und Coop direkt bedrängen sollte der Entscheid über die Penny-Kette wird bis Ende Februar gefällt.

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«Vreneli» nicht billiger

Während die Gala-Teigwaren bei Coop als günstige Eigenmarke gelten, sind die Schweizer Eierteigwaren bei Penny im Qualitätssegment angesiedelt. Entsprechend ist es nicht möglich, dass Penny einst in der Schweiz mit den «Vreneli»-Teigwaren die Gala-Pasta von Coop preislich stark unterbietet.

Fest steht, Coop ist froh um die deutsche Abnehmerin. Coop-Produktionsbetriebe wie Pasta Gala, Chocolats Halba oder Swissmill seien auf Drittkanäle angewiesen, erklärt der Coop-Sprecher. Das eine oder andere Produkt würde neben Penny auch in die deutschen Harddiscounter Aldi und Lidl abgesetzt, aber nicht im grossen Stil. Die geplante Expansion der deutschen Billiganbieter in die Schweiz würde nichts an der bisherigen Absatzstrategie ändern.

Preisproblem bei Migros

Viel problematischer ist die Produktion für die deutsche Konkurrenz bei den 14 Migros-Fabriken. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtete, sind identische Biscuits der Migros-Herstellerin Midor beim Discounter Lidl um über 40% günstiger zu erstehen. Grund für die Preisdifferenz sind unter anderem Exportsubventionen für veredelte Produkte. Auch Aldi gehört zu den Abnehmern von Migros-Fabriken, so etwa von Chocolat Frey.

Die Migros-Produktionsbetriebe sind gefordert, die ausländischenVerkaufskanäle zu überdenken: Denn wenn die deutschen Billiganbieter 2006 in auf den Schweizer Markt eintreten, könnte sich die Migros mit Produkten ihrer eigenen Produktion konkurrenzieren.

Erschwerend kommt für die Migros-Fabriken hinzu, dass sie ihren Export in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht haben und auf ein Exportwachstum eingestellt sind. Es dürfte schwierig sein, alternative Abnehmer zu finden. Coop hingegen gibt an, dass der Umsatzanteil der Exporte unbedeutend sei.