Ab September erhält das Heidiland-Mineralwasser ein neues Logo, eine neue Etikette und einen neuen Webauftritt. «Unser Mineralwasser will sich als Nischen- und Premiumprodukt in der gehobenen Gastronomie, Hotellerie und bei Unternehmen in der Schweiz etablieren», sagt Patrick A. Widmer, zusammen mit Kurt Müller einer der zwei Geschäftsführer der Heidiland Mineralwasser AG. «Aber auch im Ausland lässt sich Heidiland bestens vermarkten. Wir haben grosse Wachstumspläne.» Umsatzzahlen oder Umsatzziele will er aber nicht verraten. «Unser russischer Investor legt Wert auf Zurückhaltung.»

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Heidiland-Mineralwasser gehört zur SVM Holding, die vor allem in Russland und China im Mineralwassergeschäft engagiert ist und deren Vertrieb Russian Time heisst. Widmer hat den russischen Besitzer Maslow kürzlich in Moskau getroffen und mit ihm auch die Marketingstrategie besprochen. Einige Millionen Franken hat Maslow seit der Übernahme der Firma Anfang 2007 in den Ausbau der Produktionsanlagen und den neuen Auftritt gesteckt. Dank dem russischen Mutterhaus soll das Heidiland-Mineralwasser in Russland, China, Korea, Japan und anderen Wachstumsmärkten stark gefördert werden. Bereits jetzt ist Heidiland in Dubai und Kuwait erhältlich.

Der Sitz der SVM Holding sei in Luxemburg, erklärt Albert Zwicker, der bis vor kurzem VR-Präsident der Heidiland Mineralwasser AG war. Der Standort der Quelle in Mels SG bleibt im Eigentum der Gemeinde. Gemäss der Konzession ist das Entnahmevolumen pro Jahr auf 50 Mio l begrenzt, rund die Hälfte der von Henniez oder Valser jährlich abgefüllten Mengen.

Vor eineinhalb Jahren hat der russische Investor das Melser Mineralwasserunternehmen in letzter Sekunde vor dem Konkurs gerettet. Vorher war es im Besitz der Centum Prata, die der Familie Al-Rayes aus Riad gehört. Die Saudis haben das Mineralwasserunternehmen 2002 nach einem Nachlassverfahren übernommen. «Der neue russische Besitzer passt aber besser zu Heidiland, da er ausschliesslich im Mineralwassergeschäft tätig ist, im Gegensatz zur Centum-Prata-Gruppe», meint Zwicker. Die Prata-Gruppe mit Sitz in Rapperswil ist in der Finanz-, Luxusgüter- und Immobilienbranche diversifiziert.

Banken, Versicherer als Kunden

Im Detailhandel ist das Heidiland-Mineralwasser kaum anzutreffen. Nur wenige Händler, etwa Jelmoli, Manor oder Müller Reformhaus, führen das Wasser aus Mels in ihrem Sortiment. Widmer setzt stark auf die Belieferung von Unternehmen, die es für ihre Mitarbeiter oder Kunden bestellen – oft auch mit eigenen Etiketten. Zum Kundenkreis gehören unter anderen Banken, Beratungsunternehmen und Versicherungen. Kürzlich habe ein Unternehmen 50000 Flaschen mit einem privaten Label für einen Kundenanlass bestellt, frohlockt Widmer. In der Schweiz hat Widmer neben dem Wirtschaftsraum Tourismusorte im Visier, da der Name Heidi bei Ausländern wie ein Magnet wirke.

«2007 war ein schwieriges Jahr, nach dem Beinahe-Konkurs haben Kunden und Konsumenten Vertrauen in unsere Marke verloren», sagt Widmer. Dieses Jahr habe Heidiland-Mineralwasser aber bereits wieder zweistellig zugelegt.