Der Trend zur Digitalisierung verläuft im Büchermarkt schleppender als anderweitig. Zwar verkauft der Online-Händler Amazon in den USA mittlerweile mehr E-Books als gedruckte Bücher, doch für den Gesamtmarkt sehen die Zahlen weitaus ernüchternder aus. So schätzen in Deutschland Experten den digitalen Anteil am Belletristik-Markt für 2012 auf rund drei Prozent. «Optimistische Experten», wie die «Financial Times Deutschland» (FTD) schreibt.

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Ein Wachstumsbeschleuniger könnte «Fifty Shades of Grey» sein - ein Softporno, der mit mehr als einer Million bezahlter Downloads als erster Mega-Bestseller in die E-Book-Ära eingeht. Man verkaufte doppelt so viele digitale wie gedruckte Ausgaben, vermeldete Amazon.

«Das Geheimnis des E-Buchwunders liegt im Genre», so die FTD. Das Buch richte sich als Softporno an Frauen über 35 - «oder wie es US-Medien nannten: Mommy Porn». Die Erotik sei konservativ, so dass sich das Buch selbst in den USA gut verkauft hatte. «Das Buch wird lieber in einem diskreten E-Reader gelesen als in einem Buch mit einem durch das ganze U-Bahn-Abteil sichtbaren Titelaufdruck», so der Bericht.

Dass der ganz grosse Durchbruch von E-Books noch auf sich warten lässt, wird unter anderem mit der Preisgestaltung begründet. «Aus Sicht des Kunden kostet das gekaufte Exemplar den Verlag praktisch keine Material- oder Vertriebskosten», liess sich ein Experte kürzlich in der «Süddeutschen Zeitung» zitieren.

(vst/muv)