Elon Musk droht erneut mit dem Ausstieg aus seiner geplanten Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter. In einem Schreiben seiner Anwälte heisst es, dass Twitter seine Verpflichtungen verletzt habe. Musk behalte sich darum alle Rechte vor, die Fusionsvereinbarung zu kündigen, wenn das soziale Netzwerk nicht mehr dafür tue, zu beweisen, dass seine Nutzerinnen und Nutzer echte Menschen sind.

Hinter den Kulissen werde die Vereinbarung jedoch fortgesetzt, wie Personen berichten, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Beide Seiten hätten sich regelmässig getroffen und Informationen ausgetauscht, sagten zwei der Personen, die nicht befugt waren, öffentlich zu sprechen.

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20 Prozent der Twitter-Konten sind gefälscht

Bereits letzten Monat kündigte Musk an, das Geschäft auf Eis zu legen, bis der Social-Media-Riese nachweisen kann, dass weniger als 5 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer Bots sind. Der Tesla-Chef schätzt, dass mindestens 20 Prozent der Twitter-User gefälschte Konten haben.

Twitter teilte Musk jedoch mit, dass Informationen über die Berechnung der Anzahl der Spam-Konten zur Verfügung gestellt worden seien. Auch könne das Geschäft nicht einfach auf Eis gelegt werden, denn beide Seiten haben eine Fusionsvereinbarung unterzeichnet.

Twitter könnte versuchen, Musk zu verklagen

Am Montag bekräftigte das Unternehmen erneut, dass es Musk für die Einhaltung der Bedingungen seiner geplanten 44-Milliarden-Dollar-Übernahme zur Rechenschaft ziehen wird. Diese Aussage lässt darauf schliessen, dass Twitter davon ausgeht, dass Musk versuchen könnte, den Deal platzen zu lassen.

In einer Erklärung sagte Twitter, dass es mit Musk «kooperativ Informationen ausgetauscht hat und weiterhin austauschen wird». Das Unternehmen ist der Ansicht, dass der Deal im besten Interesse aller Aktionäre und Aktionärinnen ist, und beabsichtigt, die Transaktion abzuschliessen und die Fusionsvereinbarung zum vereinbarten Preis und zu den vereinbarten Bedingungen durchzusetzen.

Es ist möglich, dass Twitter versuchen könnte, Musk zu verklagen, um das Geschäft abzuschliessen, falls er versucht, von der Übernahme zurückzutreten. 

Twitter-Aktie taucht ab

Die Twitter-Aktie ist am Montag um 1,49 Prozent eingebrochen. Das deutet auf eine zunehmende Skepsis hin, dass Musk sein Angebot von 54.20 Dollar pro Aktie zum Abschluss bringen wird. Auch vergrössert sich die Kluft zwischen den Erwartungen des Marktes und dem Preis des Milliardärs weiter.

(Bloomberg/bsc)