In einer Welt der aalglatten Manager und des watteweichem Corporate Wording ist Elon Musk eine erfrischende Erscheinung. Der einstige Paypal-Mitgründer und heutige Tesla-Chef feuert seine Gedanken via Twitter ungefiltert ab und bewegt viel. Ein paar Musk’sche Worte nur – und an den Börsen kann es zu tektonischen Verschiebungen kommen. Ein Visionär, wie ihn die Wirtschaftswelt gut gebrauchen kann. Ein Mann wie ein Erdbeben. Ein Innovationsgenie.

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Schwieriger wird es, wenn sich der Mann genialisch als Universalgelehrter gebärdet. Musk als Geostratege, der Ratschläge für den Ukraine-Krieg absondert – muss das wirklich sein? Als Dauer-Tweeter ist Musk oft nur schwer zu ertragen. Mit der Übernahme von Twitter – erst ja, dann nein, dann wieder ja – überfordert Musk selbst seine glühendsten Fans.

Musks Meinungs-Bombardements werden zunehmend als Farce-Maschinerie wahrgenommen. Musk irritiert – und nervt. Vielleicht kann man von einem Unternehmer, der im Raketengeschäft aktiv ist, keine Bodenhaftung erwarten. Aber jetzt wäre es angebracht. Weniger Getwitter, please! Wenn Musk eine Twitter-Rakete pro Tag abfeuert, kann das inspirierend sein. Aber zu viele Raketen in zu viele Richtungen ermüden, nerven und wecken letztlich ein Gefühl von TMM: Too much Musk.

Andreas Güntert
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