Krieg, Hunger und Weltpolitik scheinen an diesem Ort ganz weit weg: Mitten in einem Wohnquartier im Basler Vorort Binningen residiert der Schweizer Getreidehändler Ameropa. Die Zentrale ist in einem schicken Designerbau von Herzog & de Meuron untergebracht, umgeben von hohen Tannen. In dieser beschaulichen Umgebung bereitet sich der Hausherr, CEO William Dujardin, auf den nächsten Sturm vor, der sich Tausende Kilometer entfernt zusammenbraut.

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Denn am 17. Juli läuft das sogenannte Schwarzmeer-Abkommen aus. Der von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Deal zwischen den Kriegsparteien erlaubt es der Ukraine, Agrargüter wie Getreide und Ölsaaten über drei Häfen am Schwarzen Meer zu exportieren. Laut der UNO konnten seit Abschluss der Vereinbarung im Juli 2022 über 32 Millionen Tonnen an Nahrungsmitteln über das Schwarze Meer in die ganze Welt verschifft werden. «Die grosse Frage ist, ob das UN-Getreideabkommen weiter verlängert wird. Es ist leider nicht sehr wahrscheinlich», sagt Ameropa-Chef Dujardin. Denn Russland hat mehrmals durchblicken lassen, das Abkommen kein weiteres Mal verlängern zu wollen. Tatsächlich stoppte Präsident Wladimir Putin das Abkommen nun vorerst.

Holger Alich
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Michael Heim Handelszeitung
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